Viele Menschen hatten persönliche Erlebnisse mit kürzlich verstorbenen Franz Beckenbauer, die zeigen, was für ein besonderer Mensch Franz Beckenbauer war. Fotograf Norbert Gettschat, der seit Jahren auch für den HFV fotografiert, kann von einer besonderen Bekanntschaft mit Franz Beckenbauer berichten und wie ihm Pelé den Spitznamen „Flippy“ gab. Wir möchten diese Geschichte von Norbert gerne aufgreifen und mit den Lesern und Leserinnen teilen.
Bereits als Pressefotograf, zur aktiven Zeit Franz Beckenbauers, machte Norbert in der Bundesliga Fotos. Zudem war Norbert Schiedsrichter. Diese beiden Punkte führten dazu, dass der pfeifende Pressefotograf und der „Kaiser“ sich annäherten. Um Beckenbauer für ein Referat bei ihm im Bezirks-Schiedsrichterausschus Nord zu gewinnen, ging Norbert einfach mal auf Beckenbauer zu. Dieser lehnte aber dankend ab, bot aber im selben Atemzug an, einmal für eine Frage- und Antworten-Runde vorbeizuschauen, weil auf ein Referat „habe er einfach keinen Bock gehabt“. Norbert bekam Gänsehaut. Einen Tag vorher rief Franz Beckenbauer Norbert an und dieser rechnete schon mit einer Absage, konnte aber schnell vom „Kaiser“ beruhigt werden, er wolle ihn lediglich um einen Gefallen bitten. Denn Beckenbauer wusste nicht, wohin er genau musste und hoffte, dass Norbert ihn abholen könnte. „Der Bursche ist wirklich gekommen“, resümierte Norbert und betonte den gelungenen Abend im Clubheim von VfL 93 – für alle anwesenden Schiris ein besonderes Erlebnis.
Eine Woche später rief der „Kaiser“ Norbert an, um ihn zu sich nach Hause zum Essen einzuladen, als Dank für einen wunderschönen Abend. Noch heute bekommt Norbert beim Erzählen des Erlebten Gänsehaut. Als er dann das Wohnzimmer bei Beckenbauers betrat, konnte er kaum glauben, wer es sich auf der Couch bequem gemacht hatte. Es war tatsächlich Pelé. Die drei machten ein Erinnerungsfoto, welches bei dieser Geschichte als Titelbild dient. Aber damit nicht genug, da Norbert so nervös war, fragte Pelé ihn, ob es ihm etwas ausmachen würde, wenn er ihm einen Spitznamen gebe. Auf Englisch sagte dieser dann „I will call you Flippy“. Alles im allen sei dieses Erlebnis für Norbert „der Hammer“ gewesen, wie er selbst resümierte.
