Wilkens: „Die Teams können stolz auf ihre tollen Führungsspieler*innen sein“

Das war die Führungsspieler*innen-Ausbildung

Action bei der Führungsspieler*innen-Ausbildung (Archivbild) - Foto HFV

Am Sonntag, den 15.10.23, fand erneut die Führungsspieler*innen-Ausbildung beim Hamburger Fußball-Verband statt. Ziel des Tages war es, sich über die besonderen Anforderungen an Führungsspieler*innen zu informieren, auszutauschen und einige Fertigkeiten zu trainieren und zu üben. Deeskalations- und Anti-Gewalt-Trainer Willy Wilkens leitete das Seminar.

Vertreten waren diesmal die Vereine: HTB (Calista, Dalia), Alstertal-Langenhorn (Carl, Moritz, Khizar), Rahlstedt (Lennox, Vitorio), FC Elmshorn (Rouwen), Vier- und Marschenlande (Nele, Ronja), Germania Schnelsen (Frida, Lynn), Düneberg (Jannis, Lion), Nordlichter (Wichuda), Altona 93 (Alea, Helena), Union Tornesch (Daniel, Eschel), Billstedt-Horn (Raman, Levi, Oskar), Rissener SV (Stella, Elsa)

Die Coaches Andree und Willy geben uns einen Einblick in den Tag:

Nach kurzen Anlaufschwierigkeiten ging es für die 23 Teilnehmenden auf den Platz für ein kleines Aufwärm- und Kennlernprogramm mit Tennisbällen und roten Bändern. Danach ging es für uns Coaches und die 11 Frauen und 12 Männer in der HFV-Sportschule weiter mit einer klassischen Vorstellungsrunde mit Aufstellungen und Bewegungsspielen in unterschiedlichen Kommunikationsformen. Anschließend wurden zwei Teams gebildet und demokratisch zwei Mannschaftsführende gewählt. Calista (HTB) und Eschel (Union Tornesch) erhielten die meisten Stimmen und waren ab sofort Teamleitung „gelb“ und „grün“. Sie hatten damit den Job, ihre Teams erfolgreich durch die verschiedenen Übungen zu führen.

Als erstes ging es darum, dass beide Teams für sich herausarbeiten, welche Fähigkeiten und Eigenschaften ein*e Führungsspieler*in erfüllen sollte und welche Aufgaben er/sie hat. Dabei wurde von Alea und Stella besonders herausgestellt, dass der/die Führungsspieler*in vor allem auf dem Platz in der Gestaltung des Spiels (sportartspezifische Fähigkeiten) gefordert sei, während der/die Mannschaftsführer*in eher für die Mannschaft in ihrem gesamten Zusammenwirken (soziale Kompetenzen) gefordert sei, merkten Carl, Rouwen und Jannis an. Nur der Kapitän dürfe mit dem Schiri reden, machte Eschel klar. Dieser sei außerdem immer deutlich an der Binde erkennbar, bemerkte Nele.

Anschließend ging es um den Umgang mit Konfliktsituationen im Team. Dabei wurden an einigen Beispielen abstrakte und konkrete Situationen bearbeitet. Andree moderierte den Part mit einer Geschichte an und durch eine Buchstabenumstellung wurde aus dem Wort FEHLER im Handumdrehen HELFER. Woraus deutlich wurde: Ohne Fehler keine Entwicklung! Else und Helena fanden das sehr beeindruckend. Etwas robuster wurde es im Bananenkonflikt. Dort gab es klare Sieger und Verlierer. Mahmoud und Levi ließen Oskar und Raman leer ausgehen. Dennoch zogen fast alle auch aus dieser Übung Schlüsse: Eine Konfliktlösung ohne gefühlte Verlierer ist immer möglich!

Anschließend brachte die berüchtigte Seilübung jede Menge Spaß, Spannung und Bewegung in die Gruppe. Die Übung ist nur im Team erfolgreich zu meistern und erfordert eine gute Kommunikation der kreativen Ideen und eine sehr gute gegenseitige Unterstützung. Dabei stellte sich heraus, dass die guten Ideen oft nicht kommunikativ weitergetragen werden konnten, und die Teams damit nur schwer unter Einhaltung der Regeln vorankamen. Insbesondere die gegenseitige Motivation und die vorbildliche gegenseitige Unterstützung bei den Frauen hat die Trainer sehr begeistert. Auch die zwischenzeitlich etwas gefrusteten Wichuda, Vitorio und Moritz wurden wieder eingefangen. Letztlich hat die Gruppe einstimmig beschlossen, keine Regelverstöße zu begehen, und entschied sich einstimmig für das Beenden der Übung und die Akzeptanz der Grenzen. Um alles ging es noch einmal in der Übung „2 Spiele; ein Ergebnis“. Es wurden drei Drittel auf zwei Feldern gespielt. Feld A: 7:7. Feld B: 4:4. Nach jedem Drittel konnten zwei Spieler*innen pro Team das Spielfeld wechseln. Ziel war es, das ein Team möglichst so wechselt, dass es auf beiden Feldern als Sieger hervorgeht. Mit 12:9 konnte Team „Grün“ dieses Match für sich entscheiden.

Um eine ganz andere Führungsaufgabe ging es im „Zwillingsfußball“. Dabei waren immer zwei Spieler*innen mit einer Kordel so aneinandergekoppelt, dass sie sich immer nur parallel zueinander, zum Ball und zum Gegner bewegen konnten. Es mussten also nicht nur der Laufweg und das Tempo kommuniziert werden, sondern immer auch mal ein Richtungswechsel oder eine geplante Finte bzw. ein Torabschluss. Ließ jemand die Kordel los, gab es einen Ballbesitz für den Gegner. In diesem Spiel kamen einige Tandems an ihre Grenzen.

Mit der Spielform „Engel und Teufel“ wurde dann die Serie auf dem Platz abgeschlossen. Dabei ging es darum, zu erfahren, wie sich positive und negative Kommentare im Team auf die Spielfähigkeit negativ oder positiv auswirken können. Eine Mannschaft sollte jede ihrer Aktionen negativ begleiten und kommentieren, die andere Mannschaft jede Aktion positiv wertschätzten.  Sehr schnell wurde allen Beteiligten klar, welch eine massive Wirkung beide Kommunikationsvarianten auf das Spiel ihrer Mannschaft haben.

Mit einer kleinen Feedbackrunde im Seminarraum wurde ein intensiver Tag abgeschlossen und um 16:30 Uhr war alles aufgeräumt und alle traten die Heimreise aus Jenfeld an. Wir bedanken uns bei Andree und Linus, die uns an diesem Tag begleitet und unterstützt haben. Schließlich muss dieser Gruppe ein großes Lob ausgesprochen werden. Was die Qualität der Arbeitsergebnisse, die Beteiligung und das Engagement betrifft, hat die Gruppe eine exzellente und unübertroffene Leistung hingelegt. Der Verband, die Vereine und die Teams können stolz auf ihre tollen Führungsspieler*innen sein.

Wir wünschen allen schöne Ferien und viel Erfolg im Saisonverlauf!

Andree und Willy

UNSERE PARTNER