Führungsspieler*innenausbildung 6.0

Führungsspieler in Aktion - Foto HFV

Am Sonnabend, den 24.06.23 ging die 6. Führungsspieler*innenausbildung im HFV an den Start. Zunächst waren alle etwas verwundert, denn von den 20 angemeldeten Teilnehmer*innen waren nur 11 Jungs erschienen. Erstmals ein Training ohne Mädchen! Schade! Es waren die Altersgruppen C- B- und A- Jugendliche vertreten.

Um 09:10 Uhr beim HFV in Jenfeld starteten wir dann mit einem leicht abgeänderten Programm. Ziel war es, sich über die besonderen Anforderungen an die eigene Rolle zu informieren, auszutauschen und einige Fertigkeiten zu trainieren. Die Führungsspieler kamen aus allen Himmelsrichtungen in die Sportschule gereist. Tim aus Elmshorn hatte den längsten Anreiseweg, während Philipp aus Rahlstedt nur einen kleinen Sprung machen musste.

Vertreten waren diesmal die Vereine NTSV (Leo), HSV (Collin und Stylianos) Lokstedt (Nuno), Rahlstedt (Philipp) Glashütte (Nicolas, Philip), Bramfeld (Halis), Vier- und Marschenlande (Filip) und Max der St. Pauli-Fan.

In der Vorstellungsrunde wurden bei Aufstellungen und Bewegungsspielen Gemeinsamkeiten und Unterschiede in den individuellen Persönlichkeiten deutlich. Demokratisch wurden dann zwei Teams gebildet und die jeweiligen Mannschaftsführer gewählt. Collin und Stylianos erhielten die meisten Stimmen und waren ab sofort Teamleiter für „Team Gelb“ und „Team Rot“. Ihr Job war es, die Spieler als Team erfolgreich durch die verschiedenen Übungen zu führen.

Beide Teams tauschten sich über Aufgaben, Fähigkeiten und Eigenschaften aus, die Führungsspieler*innen erfüllen sollten. Dabei wurde von Leo und Nuno besonders herausgestellt, dass von Führungsspieler*innen vor allem auf dem Platz sportartspezifische Fähigkeiten gefordert sind, während Mannschaftsführer*innen eher das Team im Zusammenwirken sozialer Kompetenzen stärken. „Der Kapitän trägt die Binde, um erkennbar zu sein“, so Halis „und er darf als einziger auf dem Platz während des Spieles mit dem Schiri reden“, merkte Tim an.

Der Umgang mit Konfliktsituationen im Team wurde an abstrakten und konkreten Situationen bearbeitet. Max beendete einen gespielten Konflikt zwischen Philipp und Willy sehr souverän. Etwas robuster wurde es im Interessenskonflikt zwischen zwei Gruppen. Was auf dem Feld erstrebenswert ist, wird im Konflikt zur tragischen Wahrheit: Wenn es klare Sieger gibt, gibt es auch klare Verlierer.

In den Teamübungen werden nicht nur Kapitäne gebraucht, sie erfordern eine gute Kommunikation und kreative Ideen, die von anderen unterstützt werden. Dabei stellte sich heraus, dass viele starke Köpfe sich auch manchmal gegenseitig daran hindern, im Team regelkonform voranzukommen. Insbesondere Max und Nuno waren dabei zwischenzeitlich etwas gefrustet. Letztlich wurde jedoch einstimmig beschlossen, dass das Erkennen und Akzeptieren der eigenen Grenzen der größere Erfolg ist.

Beim Zwillingsfußball reichen manchmal schon zwei Köpfe aus, um in einen Konflikt zu geraten. Der Laufweg, das Tempo, jeder Richtungswechsel oder ein Torabschluss – alles muss irgendwie kommuniziert werden. Vieles wirkte erstaunlich eingespielt, einige Tandems kamen aber auch an ihre Grenzen. Ein paar Teilnehmer verzichteten verletzungsbedingt auf ein Mitwirken in dieser Übung. Tim tat die „Hacke weh“ und Nuno hatte „Knöchel“.

Philip war mit Krücken vor Ort und konnte gar nicht mitspielen. Dafür hat er sich im Theorieteil für die Gruppe sehr verdient gemacht. Nico musste eher gehen und schied an dieser Stelle ebenfalls aus. So musste Willy nochmal zeigen, was in den alten Knochen steckt.

Schließlich ging es nochmal darum, zu erfahren, wie sich positive und negative Kommentare im Team auf die Spielfähigkeit auswirken können und welchen Einfluss jeder Spieler auf den Spielverlauf haben kann. Die wohlverdiente „Karibikreise“ zum Abschluss stellte noch einmal kooperative und kommunikative Fähigkeiten in den Mittelpunkt. Unsere „Führungsspieler“ meisterten natürlich auch diese Aufgabe mit Bravour.

Mit einer kleinen Feedbackrunde im Seminarraum wurde ein intensiver Tag abgeschlossen. Um 16:30 Uhr war alles aufgeräumt und die Jungs sowie das Trainerteam traten die Heimreise aus Jenfeld an. Viele hatten noch mehr Bedarf an theoretischem Austausch. Der geplante Schiedsrichter-Austausch musste dieses Mal leider wegen fehlendem Personal ausfallen. Wir hoffen aber, dass es einige Anstöße für die Teilnehmer gab, sich mit ihrer Rolle auseinanderzusetzen und zu identifizieren. Wir bedanken uns bei 11 engagierten und mutigen Führungsspielern, die ihre Teams in Zukunft mit Sicherheit bereichern werden! Wir wünschen allen schöne Ferien und eine erfolgreiche Saison 2023/24.

Kerstin und Willy

UNSERE PARTNER