„Dasse“ schafft das Double: Karikari mit Köpfchen

Zwei Lattentreffer in der Anfangsphase

ODDSET-Pokalsieger 2018: TuS Dassendorf

Die TuS Dassendorf hat es geschafft: Der Oberliga-Meister der laufenden Saison ist auch der Gewinner des ODDSET-Pokalwettbewerbs der Spielzeit 2017/2018. Durch einen 2:0-Sieg gegen den Niendorfer TSV sicherte sich der Club vom Wendelweg den Titel. Matchwinner für die TuS war Innenverteidiger Jeremy Karikari, der vor den 4183 Zuschauern im Stadion an der Hoheluft beide Treffer erzielte und damit ein Jahr nach dem letzten ODDSET-Pokal-Endspiel eine triumphale Rückkehr feierte: Im Mai 2017 musste der 30-Jährige – damals noch im Trikot von Eintracht Norderstedt – im Duell gegen die SV Halstenbek-Rellingen mit einer Verletzung am Arm frühzeitig ausgewechselt werden.

Der spätere Sieger aus Dassendorf begann die erste Halbzeit furios: Gleich drei Mal tauchten die Mannen des Trainer-Teams Peter Martens und Thomas Hoffmann innerhalb der ersten Viertelstunde vor dem Gehäuse der Niendorfer auf. Nach acht Minuten konnte Adam Benn zunächst mit einer beherzten Rettungstat im Duell mit Finn Thomas den Ball im Spiel halten. Thomas hatte anschließend dennoch freie Bahn und legte das Spielgerät quer auf Kristof Kurczynski, der im Abschluss die Kugel aber nicht richtig traf (8.). Dafür sollten die beiden nächsten Szenen umso gefährlicher werden: Nach einem Einwurf von Pascal Nägele bekam Tevin Tafese die Pille nicht weg, so dass Sven Möller zum Schuss kam. Den fälschte Tafese ab, die Kugel touchierte die Querlatte (13.). Und auch in der darauffolgenden Minute verhinderte das Aluminium einen Treffer für die TuS: Über Jan Warmbier und Thomas kam der Ball per Flanke in den Strafraum, wo Marcel von Walsleben-Schied an den Ball kam und ihn an die Unterkante der Latte knallte (14.).

Danach verlor die Partie auf dem Kunstrasen an der Hoheluft zunächst an Fahrt – bis zur 36. Minute. Dann flankte Thomas von rechts auf Maximilian Dittrich, der von Necati Agdan bei der Ballannahme gestört wurde. Der Niendorfer klärt zur Ecke, die Möller anschließend hereinbrachte und im Zentrum Warmbier traf. Dessen Kopfball ging nicht weit am langen eck vorbei (36.). Drei Minuten später spielte Tafese einen viel zu kurzen Rückpass, Kurczynski ging dazwischen, startete in den Strafraum, prallte dort auf Lennart Speck und ging in der Box zu Bode. Trotz der Proteste der „Dasse“-Bank bleib der Elfmeterpfiff von Referee Norbert Grudzinski (TSV Wandestal) aus. Niendorf verfehlte drei Minuten vorm Seitenwechsel Malte Wilhelm aus 22 Metern und hatte auf der anderen Seite das Glück, dass Kindler in der 45. Minute gegen von Walsleben-Schied, der nach einem Hacken-Zuspiel von Dittrich frei stand, auf dem Posten war.

Nach dem Seitenwechsel besaß Dassendorf die erste Chance: Dittrich konnte sein Solo über links jedoch nicht erfolgreich abschließen (47.). Drei Minuten später brachte Nägele nach einer Linksflanke von Dittrich nicht genügend Druck hinter den Ball. Auch die nächsten beiden Versuche blieben ohne Ertrag: Erst fehlte es einem Schuss von Möller an Präzision und Speed (63.), dann rettete Niendorfs Adam Benn nach einer Flanke von Warmbier vor Dittrich. In der 71. Minute lag das Spielgerät dann allerdings im Netz: Möller brachte eine Ecke von rechts in den Strafraum, wo Warmbier verlängerte. Der Ball landete bei Jeremy Karikari, der – bedrängt von zwei Niendorfer – aus knapp fünf Metern per Kopf einnetzte. Sechs Minuten später hätte „Dasse“ erhöhen können, doch im letzten Moment klärte NTSV-Kapitän Benn.

Doch damit war an der Hoheluft noch nicht Schluss – zwei gefährliche Aktionen sollte es noch geben: Zunächst legte Rinik Carolus zwei Minuten vor Schluss für Dittrich ab, dessen Schuss NTSV-Keeper Marcel Kindler zur Seite abwehrte. Danach gab es einen Eckball für die Dassendorfer: Möller führte kurz aus, Carolus spielte ihm den ball schnell zurück und Möller flankte. Der Ball flog in die Box, wo wie schon beim Führungstreffer aus der 71. Minute Karikari zur Stelle war und diesmal die Kugel mit Hilfe der Unterkante der Latte einköpfte. Der Rest war grenzenloser Jubel auf Seiten der Dassendorfer…

Thomas Hoffmann (Trainer TuS Dassendorf): „Es war einen langen Zeitraum sehr enges Spiel. Es war uns von vornherein klar, dass es eine enge Geschichte wird. Wir hatten viel Spielkontrolle und haben dem Gegner keine großen Chancen gestattet. In der ersten Halbzeit hatten wir selbst zwei Mal Pech mit Schüssen an die Latte. Auch in der zweiten Hälfte hatten wir weiterhin die Spielkontrolle. Dass ausgerechnet Jeremy Karikari, der sich hier vor einem Jahr im Finale mit Norderstedt gegen Halstenbek-Rellingen den Arm gebrochen und dadurch fast ein halbes Jahr verloren hat, ist eine Geschichte für sich. Für ihn freut mich das ganz besonders. Unser Sieg ist hochverdient.“

Ali Farhadi (Trainer Niendorfer TSV): „Es war – bis auf ersten 15 Minuten – relativ spannend. Am Ende kannst du gegen die individuelle Qualität von Dassendorf nichts ausrichten, wenn du selbst nicht den Mut hast und den Moment nutzt – da ist uns Dassendorf voraus. Sie sind hochverdient Meister geworden und haben klar verdient den Pokal geholt. Es ist schade und ärgerlich, dass wir durch zwei Standardtore verlieren, obwohl das klar angesagt und besprochen wurde. Aus dem Spiel heraus ist nicht viel gewesen – außer in der ersten Viertelstunde. Da kannst du schon mit 0:2 hinten liegen, dann wäre das da schon gegessen gewesen. Dann kommen die doofen Standards…“

Dirk Fischer (HFV-Präsident): „Glückwunsch an Dassendorf. Wir wünschen dem Pokalsieger für das weitere Geschehen viel Erfolg und drücken die Daumen. Ganz viel Respekt vor Niendorf, dass sie das Spiel so lange offen gehalten haben. Das war eine tolle Leistung. Meine Anerkennung dafür, dass Niendorf bei der Siegerehrung von Dassendorf dabei gewesen ist. Der Zweite muss dem Sieger seine Referenz zeigen.“

Niendorfer TSV: Kindler – Agdan (88. Schröder), Krüger, Benn (81. Utcke), Speck – Karow – Streubier (71. Afsin), Tafese, Wilhelm, Meyer – Hartwig. Trainer: Ali Farhadi

TuS Dassendorf: Gruhne – Warmbier, Karikari, Carolus – Thomas, Dettmann, Möller (90.+1 Aust), Dittrich – Nägele, Kurczynski (86. Steinfeldt) – von Walsleben-Schied (70. Müller). Trainer: Peter Martens/Thomas Hoffmann

Schiedsrichter: Norbert Grudzinski (TSV Wandsetal) mit einer sehr guten Leistung, Assistenten: Marco Kulawiak (SC Teutonia 10) und Janik Möller (SV Lieth), Vierter Offizieller: Fabian Porsch (Barsbütteler SV)

Tore: 0:1, 0:2 Karikari (71., 88.)

Zuschauer: 4.183

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