Am Mittwoch, den 11. Dezember 2024, fand im Hotel Le Meridien der 8. LOTTO-Talk des Hamburger Fußball-Verbandes (HFV) statt. Unter dem Thema „Ehrenamt und demografischer Wandel: Sterben uns die Vorstände aus?“ diskutierten Experten über die Herausforderungen und Zukunft des Ehrenamts im Sport. Moderiert wurde der Abend von Birgit Hasselbusch.
Zu den Gästen zählten:
- Pia Wilke (Geschäftsführerin Hamburger Sportjugend)
- Jens Schunk (Leitung ASB Zeitspender-Agentur Hamburg)
- Andreas Hammer (Landesehrenamtsbeauftragter des HFV)
- Christian Klahn (HFV-Schatzmeister)
Pia Wilke: Anpassung an die jüngere Generation
Pia Wilke betonte die Notwendigkeit, Freiwilligendienste im Sport an die jüngere Generation anzupassen. Sie hob hervor, dass junge Menschen durchaus Interesse am Ehrenamt haben, jedoch gezielt angesprochen werden müssen. Der Ausbau von Social Media und die Schaffung besonderer Momente, wie Auslandsfahrten oder Gemeinschaftsaktivitäten, könnten die Attraktivität des Ehrenamts steigern. Zudem forderte sie mehr Wertschätzung von der Politik, etwa durch Zahlungen des Freiwilligen Sozialen Jahres (FWD), Anrechnung auf das Studium und Rentenpunkte. Eine erhöhte Digitalisierung der Verwaltung sei ebenfalls notwendig, um Vereine zu entlasten und das Ehrenamt attraktiver zu gestalten.
Jens Schunk: Motivation und individuelle Anerkennung
Jens Schunk brachte den Blick außerhalb des Sports ein und sprach über die Online-Freiwilligenbörse. Er betonte, dass die Motivation der Ehrenamtlichen erkannt werden müsse. Kurzfristiges und kurzweiliges Engagement ziehe viele Menschen an. Ehrenamtliche wollen sich als Teil des Teams verstanden wissen und benötigen keine finanzielle Entlohnung, sondern eine vernünftige Ausstattung für ihre Tätigkeit. Schunk sagte: „Manche Menschen finden ihre Berufung im Ehrenamt.“
Andreas Hammer: Die 4er Kette des Ehrenamts
Andreas Hammer stellte die „4er Kette des Ehrenamts“ vor: Gewinnung, Bildung, Wertschätzung und Verabschiedung. Vereine müssten sich mit sich selbst beschäftigen und den Bedarf prüfen, um Änderungen in der ehrenamtlichen Struktur vorzunehmen. Mediale Aufmerksamkeit sei wichtig, um zu zeigen, was alles möglich ist. Die Engagement-Karte der Freien und Hansestadt Hamburg (FHH) sei ein erster richtiger Schritt. „Wer sich nicht ehrenamtlich engagiert, dem entgeht was.“, betonte Hammer.
Christian Klahn: Vorteile und gesellschaftlicher Wille
Christian Klahn hob die Vorteile des Ehrenamts hervor, wie die Erweiterung des Horizonts und den gemeinsamen Spaß. Er betonte die Bedeutung der direkten Ansprache und der Digitalisierung, um Prozesse neu zu denken. Gemeinsame Momente seien entscheidend. Klahn wünschte sich den gesellschaftlichen Willen, das Ehrenamt durch passende Infrastruktur zu unterstützen.
Einigkeit über Wertschätzung und Gemeinschaft
Alle Teilnehmer waren sich einig, dass Wertschätzung und Danksagung wichtig sind. Geld allein hilft nicht; Gemeinschaft und Freude sind die entscheidenden Faktoren. Vernünftige Rahmenbedingungen wie Infrastruktur, Ausstattung und der Abbau von Bürokratie werden benötigt, um das Ehrenamt zukunftsfähig zu gestalten.
Der 8. LOTTO-Talk des HFV zeigte eindrucksvoll, dass das Ehrenamt im Wandel ist und neue Wege gefunden werden müssen, um es attraktiv und nachhaltig zu gestalten.
Hier kann eine kleine Zusammenfassung des LOTTO-Talks angeschaut werden:

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