Die Roadshow „Integration im Dialog“ des DFB hat begonnen. In Hamburg, wo der aus Gambia nach Deutschland geflüchtete HSV-Profi Bakery Jatta vor drei Tagen ein spektakuläres Tor erzielt hatte, fand am heutigen Freitag das erste regionale Dialogforum statt. 70 geladene Teilnehmer aus fünf DFB-Landesverbänden, darunter viele Vereinsvertreter, bearbeiteten in Hamburg das aus dem Jahr 2008 stammende Integrationskonzept des DFB. Saarbrücken, Frankfurt, Kamen und Leipzig sind im Mai weitere Etappenstopps. Das neue, partizipativ erarbeitete Konzept soll am 26./27. September in Frankfurt/Main dem DFB-Bundestag, auf dem auch der neue Präsident gewählt wird, vorgelegt werden.

„Fußball gibt dem Gemeinwesen ungeheuer viel, auch weil er die Kraft dazu hat. Und sie geben dem Fußball diese Kraft“, sagte DFB-Vizepräsident Eugen Gehlenborg den im Ballsaal Süd des Millerntor-Stadions versammelten Ehrenamtlern aus Vereinen und Verbänden.
Der DFB-Integrationsbeauftragte Cacau, der die Schirmherrschaft für die Dialogveranstaltungen übernommen hat, versprach: „Wir sind hier, um zuzuhören. Mich freut es sehr, dass wir jetzt mit dieser wichtigen Veranstaltung durchs Land ziehen.“

Spätestens seit dem Jahr 2006 zählt „Integration“ zum engeren DFB-Aufgabenkatalog. Mit zehn Selbstverpflichtungen hatte man sich damals am Nationalen Integrationsplan der Bundesregierung beteiligt und mit der Berufung von Gül Keskinler gleich die erste Verpflichtung erfüllt. Im November 2016 löste Cacau Keskinler als DFB-Integrationsbeauftragter ab. Ein Praxishandbuch Integration fand rege Abnahme bei den 25.000 Vereinen, den von Sönke Wortmann gedrehten Fernsehspot „Más Integración“ sahen akkumuliert 335 Millionen Menschen. Mit dem von 2007 bis 2018 verliehenen „DFB- und Mercedes Benz Integrationspreis“ wurden 33 Sieger prämiert, die in und mit dem Fußball Integration vorantrieben. Alle 21 Landesverbände schufen eine Stelle für die Integration. „Der DFB leistet mit seinem großen Engagement einen wertvollen Beitrag“, sagt Dr. Maria Böhmer, damals Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration.

„Wir fangen nicht bei Null an, aber jetzt ist ein guter Zeitpunkt, um mit der Basis zu diskutieren, was gut läuft und was wir in Sachen Integration im Fußball noch besser machen können“, sagte Gehlenborg zum Ende des sehr lebendigen Auftakts in Hamburg. Nächster Tourneestopp der DFB-Roadshow Integration: Saarbrücken am 3. Mai.