56 Vereine mit 1341Stimmen (von 3236) waren beim Verbandstag des Hamburger Fußball-Verbandes in der Sporthalle im Sportzentrum des Hamburger Fußball-Verbandes am 4.6.2015 dabei. Sie konnten sich davon überzeugen, dass der Hamburger Fußball-Verband gut aufgestellt ist. Mit Erleichterung wurde aufgenommen, dass der HSV und der FC St. Pauli die Klasse gehalten haben. Bedauert wurde, dass kein Hamburger Oberligist die Aufstiegsmöglichkeit in die Regionalliga Nord wahrnahm.
Der neue Staatsrat für den Sport, Christoph Holstein, überbrachte die Grüße des Senats und hob in seinem Grußwort die große gesellschaftliche und soziale Bedeutung des Fußballs hervor. „Der Wert des Fußballsports in der Gesellschaft hat sich noch einmal erhöht!“ Holstein versprach: „Der Hamburger Fußball kann sich weiter auf eine kontinuierliche und konstante Förderung verlassen.“
DFB-Vizepräsident und NFV-Präsident Eugen Gehlenborg bedankte sich bei allen Ehrenamtlern besonders für die zurückliegenden zwei Jahre und nahm Stellung zum aktuellen Bundesligageschehen: „Wir sind glücklich, als NFV weiter mit vier Bundesligisten vertreten zu sein. Ich hoffe, es gibt kein Relegationstriple!“
HFV-Präsident Dirk Fischer ging bei seinen Ausführungen auch auf die FIFA ein: „Der FIFA-Skandal macht anständige Sportsmänner sprachlos. Der Name Blatter ist eine Schande für den Fußball. Blatter muss sein Amt sofort niederlegen. Wir unterstützen die Forderung von DFB-Präsident Wolfgang Niersbach, schnellstmöglich einen Nachfolger zu suchen.“ An die Stadt Hamburg gewandt wiederholte Fischer seine Forderung, die institutionelle Förderung zu steigern und damit den gestiegenen laufenden Kosten anzugleichen. Besonders bedankte sich der Präsident des HFV bei den langjährigen ehramtlichen Mitarbeitern des HFV Hans-Jürgen Kopka (HT 16) und Hans-Peter Biallas (GW Harburg). Beide legten ihre Ämter altersbedingt nieder.
Emotional wurde es, als HFV-Präsident Dirk Fischer den langjährigen Vizepräsidenten des HFV, Reinhard Kuhne, aus seinem Amt verabschiedete. Reinhard Kuhne, der sein Amt aus gesundheitlichen Gründen niederlegte, war nach seiner Laufbahn als aktiver Spieler bei Wacker 04 und dem Horner TV und als Bundesliga-Schiedsrichter ehrenamtlich tätig als Ligaobmann und Fußballabteilungsleiter beim Horner TV, als Lehrwart und Ansetzer im BSA Ost und im Spielausschuss des Hamburger Fußball-Verbandes. Dessen Vorsitz übernahm er 2002. 2007 wurde Kuhne auf dem Verbandstag als Vizepräsident des HFV gewählt. Zudem ist er Präsidiumsmitglied des Norddeutschen Fußball-Verbandes und Mitglied im DFB-Zulassungsbeschwerde-Ausschuss. Für seine Verdienste wurde Reinhard Kuhne zum Ehrenmitglied des Hamburger Fußball-Verbandes ernannt. Diese Ehrung wurde auch dem langjährigen Geschäftsführer von LOTTO Hamburg, Dieter Heering, für seine Verdienste um den Hamburger Fußball zuteil.
Bei den Neuwahlen wurde Carl-Edgar Jarchow als neuer Vizepräsident des HFV gewählt. Der ehemalige Vorstandsvorsitzende und Präsident des HSV hatte schon Ende März verkündet, für das Ehrenamt im HFV-Präsidium zur Verfügung zu stehen.
Als Schatzmeister wurde Volker Okun wieder gewählt. Ebenso standen zur Wahl und wurden in ihren Ämtern bestätigt: Claudia Wagner-Nieberding als Beisitzerin, Frank Richter als Vorsitzender des Verbandslehrausschusses, Christian Pothe als Vorsitzender des Ausschusses für Fußballentwicklung, Thomas Zeißing als Verbandsgerichtsvorsitzender sowie Wilfred Diekert als Vorsitzender des Verbands-Schiedsrichterausschusses.
Bei den Anträgen zu Satzungen und Ordnungen gab es viele offene Diskussionen und meist Zustimmung.
Abgelehnt wurde der Antrag zur Spielordnung, der das Fair-Play unterstützen sollte und in vielen Spielklassen im DFB, in den Regionalverbänden und in anderen Landesverbänden gängige Praxis ist, dass nach der 5. Gelben Karte in der Oberliga ein Spieler für ein Spiel gesperrt ist.
Angenommen wurde der Antrag zur Änderung des § 28 der Spielordnung, in dem es jetzt heißt: Scheidet eine Mannschaft vorzeitig aus dem Meisterschaftsspielbetrieb durch Zurückziehung aus, so werden alle von ihr bereits ausgetragenen Spiele nicht gewertet. Die Mannschaft wird gestrichen und kann in der kommenden Serie nur in der untersten Spielklasse gemeldet werden. Gleiches gilt bei Ausschluss der Mannschaft. Dies gilt sinngemäß auch für Mannschaft die gestrichen werden, wenn sie dreimal nicht angetreten sind.
Diskussionen gab es bei der Frage nach der Anzahl von Schiedsrichtern, die jeder Verein zu stellen hat. Hier wurde ein Antrag des SC Eilbek abgelehnt, der beinhaltete, dass Vereine pro Mannschaft, die der Verein hat, für die ein Gespann eingesetzt wird, drei Schiedsrichter zu stellen hat. Angenommen wurde ein Antrag des SVNA, dass für Mannschaften, die in der Fair-Play-Liga spielen, keine Schiedsrichter zu stellen sind.
Wortmeldungen gab es auch beim Antrag des Präsidiums zur Änderung der Jugendspielordnung im § 28 Freigabe für Herren- und Frauenmannschaften: Abs. 2 a), Satz 1. Einem Änderungs-Vorschlag des VJA wurde hier mehrheitlich gefolgt, so dass ab sofort gilt: A-Junioren des älteren Jahrganges sind für die erste Mannschaft uneingeschränkt sowie für alle anderen Herren-LK-Mannschaften spielberechtigt, wenn für diesen Verein seit 2 Jahren eine Pflichtspielberechtigung besteht.
Ein Meinungsbild wurde unter dem Punkt Verschiedenes zu der Frage, mit wie vielen Vereinen die Hamburger Oberliga in der Zukunft spielen soll. Mehrheitlich sprach sich die Versammlung hier für die Beibehaltung der 18er-Staffel in der Oberliga Hamburg aus.
Am Ende des Verbandstages gab HFV-Präsident Dirk, Fischer noch bekannt, dass das Saisoneröffnungsspiel der Hamburger Oberliga am 31. Juli 2015 beim HSV Barmbek-Uhlenhorst auf dem Wilhelm-Rupprecht-Platz gespielt wird. Da Mitte August der Abriss dieser Hamburger Fußball-Traditionsstätte bevorsteht, hat der Spielausschuss, auf Antrag von BU, das Eröffnungsspiel für die Saison 2015/16 an BU vergeben.