Zu „einer der wichtigsten Veranstaltungen im Jahr“, wie es Hermann Korfmacher, der Präsident des Fußball- und Leichtathletik-Verbandes (FLVW), in seiner Begrüßungsrede formulierte, hatte der FLVW Ehrenamtspreisträger aus dem Verbandsgebiet, aus Hamburg, Berlin und Mecklenburg-Vorpommern in das SportCentrum Kamen•Kaiserau zum Dankeschön-Wochenende eingeladen.
Zur Eröffnung am Freitagabend hießen FLVW-Präsident Hermann Korfmacher und der Ehrenamtsbeauftragte des Verbandes, Ulrich Jeromin, ihre Gäste, darunter 33 aktuelle DFB-Ehrenamtspreisträgerinnen und -preisträger 2012, in der festlich ausgestalteten Rotunde des SportCentrums herzlich Willkommen. Nach den langen Anreisestrapazen für die Partnerverbände ging es am ersten Abend zunächst einmal darum „anzukommen“, d. h. bei einem gemütlichen Abendessen, einem kühlen Bier oder einem Glas Wein zu entspannen und sich näher kennenzulernen. Für stimmungsvolle Unterhaltung sorgte dabei die Ruhrgebietskabarettistin Esther Münch, die als Reinigungsfachkraft Waltraud Ehlert ihre Zuhörer mit gut gesetzten Poenten gekonnt in Ihren Bann zog und quasi „aus dem Saal fegte“. Besonderer Überraschungseffekt am Ende ihrer Show: die schrullige Putzfrau entpuppte sich als gesangstarke Chansonette in aufreizendem Abendleid.
Nach dem Frühstück am Samstagmorgen machte sich die Gruppe dann zeitig auf den Weg zum Deutschen Bergbau-Museum nach Bochum. Hier wartete bereits ein „echter Kumpel“ auf die jetzt schon besser miteinander bekannten Preisträgerinnen und Preisträger. Im Rahmen einer Sonderführung vermittelte er ihnen „unter Tage“ zunächst einen authentischen Eindruck von den Arbeitsbedingungen eines Bergmanns und beeindruckte sie abschließend mit einem atemberaubenden Blick vom Förderturm der Anlage über das gesamte Ruhrgebiet. Die besondere Gastfreundschaft der Ruhrgebietsbewohner erlebten sie dann bei ihrem Abstecher zu einem typischen Bochumer Kohlenpott-Verein, der DJK Adler Riemke. Der Vorsitzende freute sich über den Besuch so vieler engagierter Ehrenamtlicher und lud sie zu einer zunftigen Erbsensuppe in sein Vereinsheim ein. Nebendran auf dem Rasenplatzt „pöhlten“ die Mini-Kicker und F-Junioren benachbarter Verine im Rahmen einer Turnierveranstaltung.
Gut gestärkt ging es dann weiter Richtung VeltinsArena zum letzten Heimspiels der Schalker gegen den VfB Stuttgart. Dort angekommen versammelte man sich vorab in der königsblauen Schatzkammer, dem Schalke Museum. Der Finanzvorstand des Vereins, Peter Peters ließ es sich trotz der Anspannung vor dem wichtigen Spiel gegen die Schwaben nicht nehmen, die Ehrenamtlichen zu einem Begrüßungsbier „auf Schalke“ persönlich in Empfang zu nehmen. Anschließend ging es dann auf die Tribüne, wo eine nochmalige Begrüßung durch den Stadionsprecher und auf dem Video-Würfel der Arena bei den Preisträgerinnen und Preisträger für eine freudige Überraschung sorgte. Etwas eingetrübt wurde die allgemeine Begeisterung dann lediglich durch das „zurückhaltende Spiel“ der Schalke-Profis auf dem grünen Rasen und damit verbunden die noch offen gebliebene Frage nach der Champions-Leaque-Qualifikation.
Ohne das Ehrenamt geht es nicht. Das unterstrich nicht nur Hermann Korfmacher. Auch Ute Schäfer, Nordrhein-Westfalens Ministerin für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport, stellte heraus, dass ehrenamtliche Tätigkeit unverzichtbar für den Sport sei. Das wolle sie auch mit ihrem Besuch dokumentieren. Mit den gesellschaftlichen Veränderungen steigen auch Erwartungsdruck, Verantwortung und Engagement, daher müsse das Ehrenamt zukunftsträchtiger gestaltet werden, damit die Vereine weiterhin attraktiv bleiben. Das bedeute, Kinder und Jugendliche weiter an den Verein zu binden und die Generationen zusammen zu halten. Und bedeute weiter, dass die Rahmenbedingungen angepasst werden müssen. Das Land NRW investiere 5,7 Millionen Euro in den Sport.
Viel Beachtung fand auch das Interview, das Ulrich Jeromin, der FLVW-Ehrenamtsbeauftragte, mit Torwartlegende Hans Tilkowski führte. Natürlich ging es wieder um das berühmte Wembley-Tor von 1966 im WM-Finale England – Deutschland. „Der Ball war nicht drin“, konnte sich der 39malige Nationaltorhüter da nur wiederholen. Ein Kurzfilm über diese legendäre Szene bestätigte ihn. Dennoch ist Tilkowski „gegen Torkameras oder andere Technik im Fußball“, wie er kundtat, „da verliert der Fußball seinen Ursprung.“ Alle Ehrenamtspreisträger erhielten neben Urkunden und einer DFB-Uhr sein Buch „Und ewig fällt das Wembley-Tor“ mit persönlicher Widmung.
Die Ehrenamtspreisträger aus den vier Landesverbänden verbrachten drei erlebnisreiche Tage im SportCentrum, angereichert mit einem interessanten Rahmenprogramm, unter anderem der Besuch des Bundesligaspiels Schalke – Stuttgart. „Diese Partie war von Schalke nicht Champions-League like, wohl aber die drei Tage in Kamen•Kaiserau“, dankte Detlef Müller, der Landesehrenamtsbeauftragte von Mecklenburg-Vorpommern stellvertretend für alle, „es waren drei unvergessliche Tage“.
Heidi Schmidt (FTSV Komet Blankenese)
Hans-Joachim Freese (TSV DuWO 08)
Peer Oliver Stork (Duvenstedter SV)
Nico Stolte (FC Teutonia 05, der leider nicht an diesem Wochenende teilnehmen konnte)
Für den HFV war Jessica Obereiner als Vertreterin der Kommission Ehrenamt bei der Veranstaltung dabei.
Nach dem ereignisreichen, aber für viele sicher auch anstrengenden Samstag endete das Dankeschön-Wochenende dann am Sonntagmorgen mit einem ausgiebigen Frühstück, bevor man sich dann mit unvergesslichen Eindrücken im Gepäck wieder auf den Weg nach Hause und in den Vereinsalltag machte.