Im Alter von 76 Jahren ist der ehemalige Hamburger Bundesliga-Schiedsrichter Udo Horeis am 23. Februar 2021 gestorben.
Horeis begann seine Schiedsrichterlaufbahn 1961 in Freiburg/Oederquart (Niedersachsen). Nach seinem Wechsel nach Hamburg, wo er zunächst für den SV Billstedt-Horn pfiff und seit 1974 Mitglied beim TuS Hamburg war, stieg Horeis kontinuierlich als Schiedsrichter auf und pfiff am 18. September1976 mit der Partie Hannover 96 – Alemannia Aachen sein erstes von 58 Spielen in der 2. Bundesliga. Seine Premiere als Bundesliga-Schiedsrichter hatte Horeis am 29. August 1979 im Spiel Bayer 05 Uerdingen – 1860 München. Insgesamt leitete der selbständige Holzkaufmann bis 1986 58 Spiele in der höchsten deutschen Spielklasse. Internationale Einsätze als Linienrichter hatte Horeis u.a. bei den Europacup-Spielen Inter Mailand – Glasgow Rangers, Waregem – AC Mailand und bei den Länderspielen Polen – UdSSR und Spanien – Belgien.
Deutschlandweite Aufmerksamkeit erlangte er am 7. März 1981 durch eine Szene im Spiel Bayer Leverkusener gegen den FC Bayern München. Nachdem der Norweger Arne Larsen Økland bereits einen Hattrick für Leverkusen erzielt hatte, wurde ihm ein vierter Treffer zuerkannt. Dabei hatte der Ball jedoch die Netzstange hinter dem Tor getroffen. Der Linienrichter hatte Horeis allerdings ein Tor signalisiert. Økland informierte den Schiedsrichter Horeis über den Irrtum, als dieser den Ball bereits an der Mittellinie zum Anstoß platziert hatte. Horeis revidierte daraufhin die Torentscheidung, bedankte sich bei Økland per Handschlag und ließ das Spiel mit Abstoß für den FC Bayern fortsetzen.
Von 1969 bis 1975 engagierte sich Udo Horeis im Bezirks-Schiedsrichterausschuss Ost als Lehrwart. Seinem Verein TuS Hamburg und der Schiedsrichter-Abteilung hielt Udo Horeis, der seit vielen Jahren in Buchholz/Nordheide wohnte, bis zu seinem Tod die Treue und war in den letzten Jahren gern gesehener Gast beim HFV-Jahresempfang.
Am 27. August wäre Horeis 77 Jahre alt geworden. Der Hamburger Fußball-Verband wird ihm ein ehrendes Andenken bewahren.
Unser Mitgefühl gilt vor allem seiner Frau Agnes, seinen beiden Töchtern und den Enkelkindern.