Sepp-Herberger-Urkunden 2021 verliehen

Bramfelder SV erhält Sepp-Herberger-Urkunde

In Form von Ehrenamtsbeauftragtem Andreas Hammer (rechts) gratuliert auch der HFV dem Bramfelder SV (Mitte: Behrend Schulz, links: Mathias Herzberg). Foto: HFV

Als die Verleihung der Sepp-Herberger-Urkunden am 29. März 2021 stattfand, war alles anders als sonst. Die 16 Preisträger wurden aufgrund der Corona-Pandemie erstmals im Rahmen einer TV-Show geehrt, die über DFB-TV ausgestrahlt wurde. 

Neben Liveauftritten von prominenten Fußball-Persönlichkeiten bereicherten Musik-Acts von den Söhnen Mannheims oder LOTTE das abwechslungsreiche Rahmenprogramm.

Virtuell mittendrin war mit dem Bramfelder SV ein Hamburger Verein. Für seine Geschichte, die im wahrsten Sinne „vom Knast auf den Platz“ führte, erhielt Behrend Schulz mit dem BSV die Sepp-Herberger-Urkunde in der Kategorie „Resozialisierung“. Für den zweiten Platz erhielt der Verein ein Preisgeld von 3.000 Euro.

Nach 21 Jahren seines Lebens im Gefängnis hat Schulz beim Bramfelder SV eine sinnvolle Aufgabe gefunden – als „Mädchen für alles“, so sagt er. Schulz und der Bramfelder SV: Ein strahlendes Beispiel für die sinnstiftende Kraft des Fußballs – das findet auch die DFB-Stiftung Sepp Herberger.

„Für mich sind diejenigen die Helden des Tages, die heute ausgezeichnet werden. An diesen Beispielen sieht man wieder, welche gesellschaftliche Bedeutung der Fußball haben kann“, sagte DFB-Präsident Fritz Keller, der digital aus dem Quartier der DFB-Auswahl in Düsseldorf zugeschaltet wurde, wo sich die Nationalmannschaft gerade auf das WM-Qualifikationsspiel am Mittwochabend in Duisburg gegen Nordmazedonien vorbereitet. 

„Ich bin stolz darauf, dass wir Menschen ehren können, die den großen Teil ihrer Freizeit für ehrenamtliche Arbeit investieren. Das ist gerade in diesen Zeiten besonders wichtig.“

Auch zahlreiche prominente Persönlichkeiten zollten ihren Respekt für das beachtliche soziale Engagement der Fußballvereine in Deutschland. 

So zählten zu den Gästen beispielsweise DFB-Schatzmeister Dr. Stephan Osnabrügge, Comedian Andi Kraus, Trainer-Legende Klaus Schlappner, Stiftungskurator Rea Garvey, Ex-Nationalspielerin Renate Lingor und Blindenfußballer Alexander Fangmann.

Auch der Hamburger DFB-Schiedsrichter Patrick Ittrich war bei der Verleihung der Sepp-Herberger-Urkunden zu Gast und hatte einen Rat dabei: „Was du durch die Schiedsrichterei erlernst, ist Lebensschule par excellence. Deswegen kann ich allen nur raten, Schiedsrichter*in zu werden!“

Einen Teil der durch den Verkauf seines Buches „Die richtige Entscheidung“ erzielten Einnahmen spendete Ittrich bei dieser Gelegenheit an die DFB-Stiftungen Sepp Herberger. Denn diese kümmert sich auch um Sportler, die durch die Coronakrise unverschuldet in Not geraten sind.

Insgesamt wurden 16 Fußball-Organisationen in den sechs Kategorien Schule und Verein, Resozialisierung, Behindertenfußball, Fußball Digital, Corona-Engagement und Sozialwerk ausgezeichnet. Ein Preisgeld in einer Gesamthöhe von 55.000 Euro wurde vergeben. Eine Liste der Preisträger ist auf www.sepp-herberger.de zu finden.

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