Im Alter von 86 Jahren verstarb am 14. Dezember 2021 die Harburger Spieler- und Trainerlegende Horst Willumeit, der zuletzt in Rönneburg lebte. Horst begann als Schüler seine Fußball-Laufbahn beim Harburger Turnerbund, und auf der Jahnhöhe beendete er auch seine erfolgreiche Karriere als Fußballtrainer. Einige Jahre hütete „Hottel“ das Tor des ehemaligen Lokalrivalen Borussia auf der Eichenhöhe, bevor er von 1959 bis 1963 wieder zu seinem Stammverein HTB zurückkehrte und sich dann mit der Ligamannschaft des Turnerbundes zweimal für die Oberligaaufstiegsrunde qualifizieren konnte – 1961 sogar als Hamburger Amateurligameister. Der glänzende Torwart tat sich dabei auch als Elfmeterschütze (6 Treffer) hervor. Im selben Jahr gehörte er zur Hamburger Amateurauswahl, die den DFB-Amateurländerpokal gewann und damit Deutscher Meister wurde. In der Fußball-Vereinshistorie des Harburger Turnerbundes nehmen die 60er Jahre einen besonderen Platz ein. Eine Generation von begabten „Eigengewächsen“, zu denen Horst gehörte, prägte das Bild einer Ligamannschaft, die im Hamburger Amateurfußball führend war.
Wie populär und beliebt diese Generation der talentierten ehemaligen Straßenfußballer um „Ogger“ Lewandowski, „Mora“ Menk, Rolf Usko, Jürgen Neudorf sowie Georg Schmidt, „Hoddel“ Offenhauser und Horst Wegener besonders in Harburg-Wilhelmsburg, aber auch überregional war, das können sich die Spieler von heute nicht mehr vorstellen. Und erst recht nicht, dass noch Ende der 50er- und Anfang der 60er Jahre zu den Punktspielen der höchsten Hamburger Klasse bis zu fünf und acht Tausend Zuschauer für Stimmung auf den Plätzen sorgten. Als Trainer formte Horst mehrere Generationen Harburger Fußballtalente. Beim TSV Moorburg übernahm er als Spielertrainer eine erste Trainertätigkeit. Danach war er Übungsleiter beim Bostelbeker SV, SV Rönneburg, Güldenstern Stade und beim VfL Stade, den er zur Meisterschaft und zum Aufstieg in die höchste Hamburger Amateurliga führte. Den Harburger SC betreute Willumeit 6 Jahre und mit ihm stieg er in die Landesliga auf. Als Liga-Trainer war Horst beim HTB von 1981 – 86 erfolgreich tätig, gewann 1981 mit seiner Mannschaft den Harburg-Pokal und 1983 erreichte mit seiner Mannschaft den Aufstieg in die heutige Hamburger Oberliga.
Außerdem kam seine Elf ins Halbfinale des Hamburger Toto-Pokals. Für die Seniorenmannschaft des Harburger Turnerbundes spielte er noch aktiv bis 1988 und hängte dann endgültig seine „Buffer an den Nagel“. Für „Hottel“, der eher zu den ruhigen Vertretern seiner Zunft gehörte, war der Fußball eine Herzensangelegenheit. Mit ihm verliert die Hamburger Fußballfamilie einen gradlinigen Sportler, und aufrechten Freund, der es als Trainer mit pädagogischem Geschick verstand, die Fähigkeiten seiner Schützlinge durch gezielte Ansprache zu wecken und sie durch sein abwechslungsreiches Training zu begeistern. Horst wird allen, die seinen Weg begleiteten, in dankbarer Erinnerung bleiben. Unser Mitgefühl gilt seinen Angehörigen.
Harburger Turnerbund von 1865 e.V.
Präsidium Fußballabteilung