Am 11.10.13 machten sich sieben der acht Mitglieder der zwei Förderkader des VSA Hamburg zusammen mit Andreas Bandt und Christian Soltow auf den Weg nach St. Peter-Ording, um dort gemeinsam einen Lehrgang zu veranstalten.
Nachdem wir angekommen waren und unsere Zimmer auf dem Nordsee-Campus bezogen hatten, stiegen wir direkt im Programm ein. Dies Bedeutete für uns die Leistungsüberprüfung in Form des FIFA (Helsen) –Tests. Sowohl die Kurzstrecken als auch die Langstrecken meisterten wir ohne große Probleme, obwohl uns in den Kurven eine teils ziemlich „steife Brise“ zusätzlich Kraft kostete. Nach der sportlichen Überprüfung und einer kurzen Regenrationsphase wurde unsere Regelkenntnis in einer recht anspruchsvollen Regelarbeit überprüft. Neu und meiner Meinung nach praxisnaher war die Darstellung der Regelfragen: Diese wurden per Beamer an eine Leinwand projiziert und wir hatten nach dem Lesen der Frage nur eine gewisse Zeit, um die Antwort auf einem Blatt niederzuschreiben. So schafft man aus der theoretischen Überprüfung eine nähere Bindung zur Praxis – zwar ungewohnt aber sehr sinnvoll.
Nach diesen zwei Prüfungsteilen machten wir uns auf den Weg in eine nahegelegene Lokalität, um uns dort das Länderspiel Deutschland – Irland anzuschauen. Dies sorgte für einen gelungenen und lockeren Ausklang des Abends in netter Atmosphäre.
Am nächsten Morgen freuten wir uns beim Frühstück auf das darauf folgende Teamevent:
Ab in den TAkelageNAturGArten einen Hochseilgarten der etwas anderen Art! Hier wurde, bevor es hoch in den Wald ging, durch einige Übungen am Boden unser Teamzusammenhalt gestärkt, unsere Persönlichkeit geschult und es wurden uns einige Tipps was Kommunikation und Auftreten betrifft durch den Mentaltrainer Volker Crantz nahegelegt. Dies war interessant und es wurden Facetten beleuchtet, über die sich viele vorher noch keine Gedanken gemacht hatten. Nach diesem ersten Part und einer kleinen Stärkung durften wir dann in die Höhe. Hierbei stellte der Parcours für einige eine wirkliche Herausforderung dar und man kam an seine Grenzen. Alle Teilnehmer jedoch haben dort positive Erfahrungen gemacht und teilweise eigene Grenzen überwunden. Hierbei wurde deutlich wie unterschiedlich verschiedene Menschen an PRObleme („Pro=positiv und nicht negativ sonst wär´s ein CONTRAblem“, Volker Crantz) herangehen. Außerdem traf Konrad Oldhafer, der vorher noch in Chicago gepfiffen hatte, ein und komplettierte unsere Gruppe.
Somit endlich vollständig trafen wir uns nach dem Event, was in den frühen Nachmittag hineinreichte, in unserem Sitzungssaal und reflektierten das Erlebte in Bezug auf persönliche Grenzen, Eigenschaften, die man besitzen muss, um diese Grenzen auch überwinden zu können und was wir daraus für die Schiedsrichterei mitnehmen können.
Den Abend gestalteten wir mit kurzen Rollenspielen „aus der Praxis – für die Praxis“. So simulierten wir z.B. ein Gespräch zwischen Schiedsrichter und seinen Assistenten vor einem Spiel zur Spielvorbereitung. Die verschiedenen Szenen wurden auf Video aufgezeichnet und so konnten wir – nach dem Abendessen – eine sehr genaue und detaillierte Analyse und Selbstreflektion unserer Mitstreiter, aber auch von uns selbst, durchführen. Auch hier war interessant zu beobachten, wie wir als unterschiedliche Typen vermeintlich gleiche Situationen unähnlich angehen. Spannend war jedoch, dass am Ende bei allen Situationen und unterschiedlichen Lösungsansetzen trotzdem die gleiche Entscheidung stand. Dies zeigt, dass wir trotz individuellem Auftreten im Endeffekt die gleichen Entscheidungen treffen und so eine Einheitlichkeit erzeugen.
Diese Art der Videoanalyse hat allen Teilnehmern, dies wurde im Feedbackgespräch deutlich, enorm gut gefallen und wird uns helfen manche Situationen überlegter und geschickter zu lösen.
Der Abend endete mit informellen Gesprächen und dem Austausch über interessante Situationen vergangener Spielleitungen.
Der Sonntagmorgen begann für uns nach einem ausgiebigen Frühstück und einem kleinen Spaziergang Richtung Meer, mit einer weiteren Regelarbeit und anschließender Videoschulung. Hierbei schauten wir vor Allem bei den Themen Handspiel und persönliche Strafen nochmal genauer hin. Des Weiteren erarbeiteten wir noch einige Punkte in Bezug auf neue Regelauslegungen und der Lehrgang endete dann mit der schon erwähnten Feedbackrunde.
Alle hatten ein erfolgreiches, lehrreiches Wochenende. Auch der Spaß kam nicht zu kurz und wir konnten uns als Gruppe näher kennenlernen. Die Bilanz des Wochenendes fällt somit durchweg positiv aus.
Jorrit Eckstein-Staben