Am Wochenende vom 04. bis 06.September 2015 wurde der Lehrgang für die Schiedsrichter des Förderkaders 1 und 2 durchgeführt. Begonnen wurde dieser damit, dass gemeinsam das Oberligaspiel Victoria – Türkiye beobachtet wurde. Dieses stand unter der Leitung von Förderkader 1 – SR Kevin Rosin. Die restlichen Schiedsrichter des Förderkaders, sowie die Coaches machten sich Notizen zu dem Spiel. Um das Spiel am Wochenende noch besser auswerten zu können, wurde es auch auf Video aufgezeichnet – jedoch dazu später mehr.
Nachdem der offizielle Teil des ersten Tages mit Spielschluss beendet war, fanden sich die Teilnehmer am Samstag um kurz nach 9 im Heide Park Resort Hotel ein, in dem der restliche Lehrgang stattfinden sollte. Zu Beginn wurden zwei Teams gebildet, die jeweils bestimmte Aspekte des gestrigen Spiels herausarbeiten sollten. Die Ergebnisse wurden anschließend allen weiteren Teilnehmern präsentiert. Sehr gut war dabei natürlich, dass man die angesprochenen Szenen durch das vorhandene Videomaterial sehr gut nachbereiten konnte. Beispielsweise konnten auch einige Szenen, die von der Tribüne aus nicht genau zu beurteilen waren, aufgelöst werden. Aufgrund der Fülle der ausgearbeiteten Szenen konnte bis zum anschließenden Mittagessen lediglich die erste Halbzeit ausgewertet werden. Lief denn vieles schlecht oder gar Falsch? NEIN! Aber durch die Möglichkeit der Videoanalyse lassen sich unfassbar viele Aspekte im kleinsten Detail untersuchen und besprechen. Nach dem Mittagessen gab es dann einen sehr informativen Vortrag von Niels Brabandt zum Thema Persönlichkeit. Auch diejenigen, die diesen Vortrag schon einmal gehört hatten, konnten aufgrund der kaum zu übertreffenden Praxisnähe (neben der beruflichen Erfahrung war Niels früher auch lange Jahre selbst als Schiedsrichter im VSA aktiv und kennt sich entsprechend aus) noch einiges mitnehmen. Nach der anschließenden Kaffeepause wurde zur Entspannung der benachbarte Heide Park besucht. Nach dem Abendessen folgten dann Übungen zur Kommunikation – und das wortlos. Eine Bildergeschichte musste lediglich durch die Nutzung von Mimik und Gestik korrekt zusammengesetzt werden. Hierbei sah jeder Teilnehmer nur zwei der knapp 30 Bilder.
Der nächste Tag begann mit der Analyse der zweiten Halbzeit, gefolgt von der Betrachtung von Videomaterial aus den ersten beiden Bundesligen. Hierbei sollte eine einheitliche Regelauslegung erreicht werden, indem verschiedene, ähnliche Vergehen gezeigt worden sind. Diese konnte man nun vergleichen und gegeneinander abgrenzen, sodass die Grenze von beispielsweise gelber und roter Karte noch einmal einheitlich herausgearbeitet werden konnte. Anschließend wurde dann noch ein kurzer Vortrag aus der Perspektive des Beobachters gehalten – auch sehr interessant, denn genauso wie die Spieler damit klar kommen müssen, wie wir pfeifen, so müssen wir im Zweifel damit klar kommen, dass der Beobachter es auch mal anders gesehen hat. Vor dem überaus positiv ausgefallenen Feedback wurde dann noch die obligatorische Regelarbeit geschrieben. Auch wenn diese diesmal nicht explizit angekündigt war, stellte sie natürlich für keinen der Schiedsrichter ein Problem dar. Nach einem durchaus anstrengenden, aber noch viel mehr lehrreichen Wochenende, machten sich die Teilnehmer nach dem Mittagessen dann wieder auf den Heimweg.
Torben Kunde