Aus dem Jugendbereich des Niendorfer TSV ist Heiko Knispel nicht wegzudenken, so engagiert und erfolgreich ist er mit seinen Jungs der U17 des Niendorfer TSV – sogar in der letzten Saison mit ihnen in die B-Junioren Bundesliga aufgestiegen. Auch die U14-Junioren des NTSV laufen unter seinem Kommando. Stationen bei seinem Heimatverein MTV Egestorf, Altona 93 und Hannover 96 stehen in seinem Lebenslauf – und dabei ist Heiko Knispel erst 31 Jahre alt. Gründe genug für den Hamburger Fußball-Verband ihn als Jungen Trainer des Jahres im HFV auszuzeichnen. Diese Ehrung feierte beim diesjährigen 14. Jahresempfang des HFV im Grand Hotel Elysée am 29. August 2022 Premiere. Wann war seine Premiere mit Fußballschuhen am Fuß? Was hat seinen sportlichen Werdegang geprägt oder beeinflusst? Wir haben bei Heiko nachgefragt.
HFV: Hallo Heiko, wie bist Du zum Fußball gekommen?
Heiko Knispel: Durch meinen Vater mit 3 Jahren, Fußball gucken, Panini Sticker, lesen lernen noch vor der Grundschule anhand von Spielerkarten…
HFV: Wer war Deine erste*r Trainer*in und welche besondere Erinnerung hast Du an sie bzw. ihn?
Heiko Knispel: Kurt Kistenbröger war mein erster Trainer, besonders geprägt hat er mich allerdings nicht.
HFV: Was hast Du für Dich in den zurückliegenden Jahren gelernt?
Heiko Knispel: Vom Herrentrainer habe ich gelernt, für eine Atmosphäre mit Spaß zu sorgen, um eine gute Gemeinschaft entstehen zu lassen. Mit Spaß und Begeisterung und mit einem Lachen zum Training – das ist mein Motto.
HFV: Welche Bedeutung hatte die HFV-Ausbildung bzw. Trainer-Ausbildung an Deiner Entwicklung?
Heiko Knispel: Die Ausbildung hat mir die Augen geöffnet, über Dinge nachzudenken und mich weiterzuentwickeln und zu hinterfragen, Bücher zu lesen, und meine Prägung zu überdenken.
HFV: Welchen Tipp hast Du für junge Trainer und Trainerinnen?
Heiko Knispel: Nicht zu viele Gedanken machen, was später sein wird, sondern gegenwärtig den Fokus haben.
HFV: Präferierst Du ein Spielsystem oder eine Grundordnung?
Heiko Knispel: Eine Form von 4:3:3
HFV: Welche Fähigkeit der Trainer*in ist von großer Bedeutung?
Heiko Knispel: Empathie
HFV: Was ist deine persönliche Stärke als Trainer*in?
Heiko Knispel: Menschenführung und fairer Umgang
HFV: Wie wichtig ist Dir Teamgeist?
Heiko Knispel: Teamgeist steht für mich an erster Stelle.
HFV: Wie wichtig sind dir Spaß und Freude Deiner Spieler und wie erzeugst Du ihn?
Heiko Knispel: Sehr wichtig, wenn etwas gerne gemacht wird, sind die Spieler gut. Viel spielen ist meine Devise.
HFV: Was war für Deinen sportlichen Werdegang der entscheidende Impuls?
Heiko Knispel: Meine Motivation ist gewachsen, das war ein intrinsischer Impuls.
HFV: Vor was sollten sich talentierte Spieler am meisten abschotten bzw. schützen, um Erfolg zu haben?
Heiko Knispel: Vor zu viel Einfluss aus dem Umfeld. Es ist wichtig, Widerstandsfähigkeit und Selbstreflexion zu entwickeln und weniger abhängig zu sein von externen Einflüssen.
Wie können sich Spieler am besten vor Verletzungen schützen?
Heiko Knispel: Durch ein ausgewogenes Training gegen Dysbalancen, Selbstmobilisation und Regeneration.
HFV: Welchen Mehrwert erhält eine Person aus der Tätigkeit als Trainer*in?
Heiko Knispel: Vor allem ist es Dankbarkeit, die von den Spielern kommt. Es macht unheimlich Spaß, junge Menschen zu prägen, und das Gefühl zu haben, etwas Gutes getan zu haben, und mit den Spielern als Ansprechpartner in Kontakt zu sein. Meiner Meinung nach ist es eine Hilfe für das ganze Leben.
HFV: Was wäre noch wichtig für die Vereine und den Verband, um bessere Bedingungen für talentierte Trainer*innen zu schaffen?
Heiko Knispel: Meiner Ansicht nach, wäre es wichtig, in den Vereinen Mut zu einem Konzept zu erzeugen, genauso wie den Austausch und die Kommunikation zu verbessern.
Danke und weiterhin Spaß am Coaching wünscht der HFV!