Im Oktober startet wieder die Grippesaison. Ab dem Zeitpunkt ist mit verstärktem Auftreten von Influenzaviren zu rechnen.
Die jährliche Grippewelle hat in den vergangenen Jahren meist im Januar begonnen und drei bis vier Monate gedauert. Die wegen der Corona-Pandemie notwendigen AHA-Regeln (Abstand, Hygiene, Alltagsmasken) schützen ebenso vor einer Infektion mit dem Grippevirus. Das zeigen Daten der Arbeitsgemeinschaft Influenza.
Leider nehmen zu viele Betroffen diese Impfempfehlung nicht ernst. Nach Angaben der STIKO lagen die Impfquoten in der Saison 2018/2019 bei den über 60-Jährigen bei 35 Prozent, bei Personen mit chronischem Grundleiden bei ca. 20 bis 50 Prozent (Quelle: RKI, Epidemiologisches Bulletin 32-33/2020). „Diese Zahlen zeigen sehr deutlich, dass viele Risikopatienten die Gefahren einer Influenzainfektion unterschätzen“, warnt der IKK classic-Regionalgeschäftsführer. Er appelliert an die Betroffene, sich auf jeden Fall vom Arzt beraten zu lassen.
• Personen, die älter als 60 Jahre sind
• Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit erhöhter gesundheitlicher Gefährdung durch ein Grundleiden wie zum Beispiel: chronische Krankheiten der Atmungsorgane (z. B. bei Asthma), Herz- oder Kreislauferkrankungen, Leber- oder Nierenkrankheiten, Diabetes oder andere Stoffwechselkrankheiten, chronische neurologische Krankheiten wie multiple Sklerose, angeborene oder später erworbene Störungen des Immunsystems, HIV-Infektion
• gesunden Schwangere ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel, bei zusätzlichen Gesundheitsrisiken unabhängig vom Schwangerschaftsstadium
• Bewohnern von Alten- oder Pflegeheimen
• Personen mit stark erhöhtem Risiko sich anzustecken (z. B. Personal in Einrichtungen mit viel Publikumsverkehr oder Beschäftigte im medizinischen Bereich mit Patientenkontakt, Bewohner von Gemeinschaftsunterkünften)
• Personen (z. B. Angehörige, Pflegende), die im selben Haushalt lebende oder von ihnen betreute Risikopersonen gefährden können. Als Risikopersonen gelten hierbei Personen mit Grundkrankheiten, bei denen es Hinweise auf eine deutlich reduzierte Wirksamkeit der Grippeimpfung gibt, wie z. B. Personen mit dialysepflichtiger Nierenerkrankung oder Personen mit angeborener oder erworbener Immunschwäche.
Warum sollten sich insbesondere Risikogruppen gerade in der Corona-Pandemie gegen Grippe impfen lassen?
Gerade im Rahmen der COVID-19-Pandemie ist eine hohe Influenza-Impfquote bei Risikogruppen wichtig, um in der Grippewelle schwere Influenza-Verläufe zu verhindern und Engpässe in Krankenhäusern (u.a. bei Intensivbetten, Beatmungsplätzen) zu vermeiden.
Wann ist der richtige Impfzeitpunkt?
Die jährliche Influenzawelle hat in Deutschland in den vergangenen Jahren meist nach der Jahreswende begonnen. Nach der Impfung dauert es 10 bis 14 Tage, bis der Impfschutz vollständig aufgebaut ist. Um rechtzeitig geschützt zu sein, wird deshalb empfohlen, sich im Oktober oder November impfen zu lassen. Sollte die Impfung in diesen Monaten versäumt werden, kann es auch im Dezember und selbst zu Beginn oder im Verlauf der Grippewelle noch sinnvoll sein, die Impfung nachzuholen.