Die „Kapitänsregelung“ wird in allen deutschen Spielklassen eingeführt

HFV Media-Service Ausgabe 37 / 2024

Bei der am Sonntag zu Ende gegangenen Europameisterschaft der UEFA ist sie auf große Zustimmung gestoßen, nun wird sie auch in Deutschland zum Saisonbeginn einheitlich in allen Spielklassen, damit auch im Hamburger Fußball Verband, eingeführt: Die Anweisung, dass sich nur der Mannschaftskapitän an den Schiedsrichter oder die Schiedsrichterin wenden darf, um eine wichtige Entscheidung erklärt zu bekommen. Die Kapitäne sind zudem dafür verantwortlich, dass ihre Mitspieler die Unparteiischen respektieren, Abstand halten und sie nicht bedrängen. Ein Spieler, der die Rolle seines Kapitäns ignoriert, beim Referee reklamiert oder sich respektlos verhält, wird verwarnt. Wenn der Torwart des Teams das Kapitänsamt innehat, wird vor dem Spiel ein Feldspieler bestimmt, der den Schiedsrichter ansprechen kann, falls sich am anderen Ende des Spielfelds eine strittige Szene ereignet. Ergänzend sei erwähnt, dass in den Situationen, in denen gleich mehrere Spieler gegen die Anweisungen verstoßen nur ein Spieler verwarnt wird ,wenn nach Aufforderung durch den Schiedsrichter der Abstand (mind. 4 Meter) nicht eingehalten wird! Dies sollte beispielsweise der Spieler sein, der am auffälligsten agiert. Die Unparteiischen werden ihrerseits dazu ermutigt, sich im Dialog mit den Kapitänen auszutauschen, um eine respektvolle Atmosphäre zwischen allen Parteien zu schaffen und eine Vertrauensbasis zu den Spielerinnen und Spielern aufzubauen. Christian Okun (Präsident des Hamburger FV) dazu: „Ich finde diese Anwendung gut, da sie den koordinierten Dialog zwischen SR und Mannschaften fördert. Auch werden die Spielunterbrechungen verkürzt und die Konzentration auf das Wesentliche fokussiert. Der respektvolle Umgang wird gefördert.“ Frank Behrmann (Vorsitzender des HFV-Schiedsrichterausschusses) erhofft sich einen positiven Effekt: „Der respektvolle Umgang miteinander wird gefördert. Der Schiedsrichter wird nicht mehr von mehreren Spielern gleichzeitig bedrängt und kann dem Kapitän kurz und knapp die getroffene Entscheidung erklären, ohne dabei von weiteren Spielern in Bedrängnis gebracht zu werden. Das sollte so manche Rudelbildung unterbinden und sich spielfördernd auswirken.“ Der HFV informiert seine Vereine und Schiedsrichter betreff der Durchführungsanweisungen in separaten Schreiben.

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