„Nichts Alltägliches, nicht nur für Spieler, Trainer, Eltern und Fans, sondern auch für uns als Schiedsrichter – schließlich ist man nicht jedes Jahr dabei“, so beschreiben die HFV-Schiedsrichter Maximilian Lüders und Christopher Siegk ihr Erlebnis bei den Deutschen Meisterschaften der Futsal-Junioren.
Wo läuft so ein Turnier eigentlich für die Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter ab? Christopher und Maximilian berichten:
Vom 10. bis 12. März fand die Futsal-Meisterschaft der A-, B- und C-Junioren in der Sportschule Duisburg-Wedau statt. Während für die Mannschaften das Turnier am Freitag mit einem Media-Day inklusive Foto- und Videoshooting begann, trafen wir uns mit den anderen 14 Schiedsrichterinnen, Schiedsrichtern und dem Betreuungs- und Beobachtungsteam des DFB für ein erstes Kennenlernen. Hier wurden wir mit Absprachen auf die Spielleitungen eingestimmt, um sich zu unterschiedlichen Erfahrungen auszutauschen und die Spiele mit einer möglichst einheitlichen Linie leiten zu können.
Nach einer Begehung der von einer externen Firma sehr schön und professionell hergerichteten Hallen, haben wir den Abend im fußläufigen Sportlertreff ausklingen lassen.
Turniertag 1
Nachdem am Vortag die Ansetzungen für den Samstag bekanntgegeben wurden, wurden die ersten Spiele um 10 Uhr angepfiffen. Insgesamt wurden 22 Spiele geleitet, wobei wir bei 5 bzw. 6 Spielen als Schiedsrichter, bei ein bis drei Spielen als Zeitnehmer zum Einsatz kamen.
Wir beide durften uns als Schiedsrichter 1 oder 2 (Hauptschiedsrichter) beweisen. Anschließend wurden wir von einem DFB-Beobachter gecoacht. Dabei standen primär die Analyse und die Verbesserungen für die nächsten Spiele und nicht die Note vom Beobachter im Vordergrund. Durch den engen Zeitplan der Spiele und die Coachinggespräche blieb wenig Zeit für Pausen. Das Mittagessen wurde durch Bananen und Müsliriegel in der eigens geschaffenen Players-Lounge (inkl. Playstations und Livestreams der Spiele aus beiden Hallen) ersetzt. Nach Abschluss des letzten Samstagspiels trafen wir uns mit dem DFB-Coachingteam für eine abendliche Halbzeitanalyse. Hier wurden Videoszenen vom gerade erst beendeten Spieltag gezeigt und besprochen, was optimiert werden kann oder schon gut gemacht wurde.
Turniertag 2
Der Sonntag war der Tag der Tage – Die Deutsche Junioren Futsal Meisterschaft wurde heute entschieden. Der Ball rollte sogar schon eine Stunde früher als am Vortag. Es wurde nämlich um 9 Uhr angepfiffen. Je weiter es auf die K.O.- und Finalspiele zuging, desto härter und körperbetonter wurden die Spiele. Für gewöhnlich wird beim Futsal sowieso mehr Körpereinsatz als im Fußball zugelassen. Allerdings war eine zentrale Vorgabe des Coachingteams bei der Analyse am Vorabend, nicht zu großzügig zu pfeifen, um präventiv einer möglichen Überhärte in den Finalspielen vorzubeugen. So ist es uns gelungen, die Spiele mit der nötigen Konsequenz wieder einzufangen und die Finalspiele ohne zu hartes Einsteigen der Mannschaften ruhig und vernünftig zu leiten.
Nach mehreren Vorrundenspielen am Samstag durfte Christopher das Halbfinalspiel der A-Junioren zwischen dem TuS Ergenzingen (Württemberg) und dem FC Memmingen (Bayern) leiten. Das Finalspiel zwischen dem FC Memmingen und dem HSC Hannover (dem späteren Sieger der Deutschen Meisterschaft) durfte Maximilian ebenfalls als 1. Schiedsrichter pfeifen.
Anschließende Leistungsprüfung? Bestanden!
Die Erholung währte nur kurz. Am Donnerstag darauf, den 16.03., wurden wir in den DFB-Campus nach Frankfurt eingeladen, um dort nach der Praxis vom vergangenen Wochenende zur Theorie geprüft zu werden. Nach dem Konformitätstest, bei dem Videoszenen kurz gezeigt werden und wir nur wenige Sekunden Zeit haben, um die Spielfortsetzung und die persönliche Strafe festzulegen, folgte eine normale Regelarbeit. Nach einem Vortrag von Lutz Wagner zur aktuellen Lage und der Entwicklung im Schiedsrichterwesen ging es weiter in die Sporthalle der DFB-Akademie. Hier wurde in drei Teilprüfungen unsere Sprintfähigkeit, Koordination und Ausdauer überprüft. Nach abschließender Besprechung der theoretischen Prüfungen traten wir gegen 18 Uhr unseren Heimweg nach Hamburg an.
Dank des positiven Feedbacks aus den Coachinggesprächen und bestandenen Leistungsprüfungen am Donnerstag sind wir sehr zufrieden, hatten trotz der anstrengenden Tage viel Spaß und nehmen jede Menge Erfahrungen für unsere zukünftigen Leitungen mit!