Hamburger Fußball-Verband trauert um Dr. Friedel Gütt
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Der Ehrenpräsident des Hamburger Fußball-Verbandes und des Hamburger Sportbundes ist am Sonntag, den 10. Mai 2020, gestorben.
Als jüngstes von sieben Geschwistern kam Friedel Gütt nach dem Krieg ins Bergische Land und schloss sich dort dem SV Burscheid an. Dieser Verein war für ihn wie eine Ersatzfamilie. Die Unterstützung durch die vielen Vereinsmitglieder war prägend und eine Grundmotivation für die Ehrenämter, die Friedel Gütt später übernahm. Als Jugendlicher spielte Gütt gerne Fußball und später auch erfolgreich Handball. Aus dieser Zeit rührt auch seine Liebe zu Schalke 04, die ein Leben lang anhielt.

Von 1981 bis 1996 war Gütt auch Präsident des Hamburger Sportbundes und damit von 1991 bis 1996 in Doppelfunktion im HSB und HFV an der Spitze tätig. 1991 bis 2009 war er Vizepräsident des Norddeutschen Fußball-Verbandes. Von 1986 bis 1990 war er Schatzmeister im Deutschen Sportbund.
Als einen bewegenden Moment seiner Ehrenamtslaufbahn bezeichnete Gütt die überwältigende Zustimmung der Hamburger Fachverbände und Vereine, die 1991 einhellig seinem Wunsch entsprachen, neben der Tätigkeit als HSB-Präsident auch Präsident des HFV zu werden zu wollen.
In einem Interview kurz vor seinem Ausscheiden aus dem HFV als Präsident 2007 sagte Gütt: „Mein Vater war preußischer Amtsarzt, meine Mutter kam aus Ostpreußen. Die preußische Erziehung war streng und als Nesthäkchen lernte ich früh, mich durchzusetzen. Ich habe mit meiner Art sicher den einen oder anderen vor den Kopf gestoßen, dafür bitte ich um Nachsicht.“
Mit Dr. Friedel Gütt verliert der Hamburger Sport eine große Persönlichkeit, die über Jahrzehnte den Sport in Hamburg lenkte und prägte. Er war ein „Macher“ mit Ecken und Kanten. Der ehemalige DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger sagte am 80. Geburtstag zu „seinem Freund Friedel“: „Du bist ein unabhängiger Geist – ein Mensch, der weiß, was er kann und der gehört werden will!“
Sein Nachfolger als HFV-Präsident, Dirk Fischer, sagt: „Friedel Gütt hat sich in seinem Leben für unser Land und die Freie und Hansestadt Hamburg sowohl in der Politik als auch ehrenamtlich für den Sport außerordentliche Verdienste erworben. In beiden Bereichen habe ich mit Friedel Gütt die allerbesten Erfahrungen gemacht, und nicht zuletzt habe ich ihm den Vorschlag zu verdanken, HFV-Präsident geworden zu sein.“
Wir werden Dr. Friedel Gütt ein ehrendes und dankendes Andenken bewahren.