Die DFB-Landesverbände haben basierend auf den Handlungsempfehlungen für Gewalt- und Diskriminierungsvorfälle Anlaufstellen eingerichtet. Die Vernetzung und Qualifizierung der 21 Stellen läuft auf Hochtouren. Zudem muss das Angebot bekannter gemacht werden.
„Wer unseren Sport liebt, darf nicht wegschauen“, sagt Günter Distelrath. Der Präsident des Norddeutschen Fußball-Verbands verantwortet im DFB-Präsidium den Bereich Anti-Diskriminierung.
„Die Meldung von Vorfällen durch die Schiedsrichter und die Ahndung durch die Sportgerichte deckt vieles ab. Aber eben nicht alles. Durch das Netzwerk der Anlaufstellen ist der Fußball nun noch stärker aufgestellt. Wer einen Vorfall von Gewalt, Diskriminierung, Rassismus oder Extremismus erlebt, der soll – und muss eigentlich – eine Meldung bei der Anlaufstelle seines Landesverbands abgeben.“
Bei den Fachaustauschen werden die Anlaufstellen auch gezielt mit Expert*innen und Fachstellen vernetzt. Die Sportprojekte des Programms „Zusammenhalt durch Teilhabe“ sind seit dem ersten Fachaustausch dabei. Den zweiten Fachaustausch zum Antisemitismus führte das MAKKABI-Projekt „Kein Platz für Antisemitismus auf deutschen Sportplätzen“ federführend durch. Beim Thema Rechtsextremismus wurden die Amadeu Antonio-Stiftung und die KoFaS hinzugezogen.
Die Schiedsrichter*innen meldeten für die Saison 2019/2020 lediglich bei 0,45 Prozent aller bundesweit erfassten Spiele einen Gewalt- oder Diskriminierungsvorfall. Bei den LV-Anlaufstellen sollen insbesondere alle Vorfälle, die nicht in den Spielbericht eingehen konnten, zum Beispiel auch Gewalt- oder Diskriminierungsvorfälle nach dem Spiel und abseits des Platzes, gemeldet werden. Das gibt auch weiteren Vereinsverantwortlichen und Zuschauer*innen die Möglichkeit, Vorfälle zu melden.
Im Hamburger Fußball-Verband ist HFV-Mitarbeiter Adrian Höhns Anlaufstelle für Gewalt- und Diskriminierungsvorfälle. Zu erreichen ist Adrian Höhns per E-Mail (adrian.hoehns@hfv.de) und telefonisch unter 040/ 675 870 15.