Gestillter Wissendurst und heiße Diskussionen

Abseits und andere Regeln

Das Programm: Straff. Die Regeln: 17. Die Freude: Groß! Der Lehrgang für Schiedsrichter-Anwärter im BSA Nord war sehr gut belegt. Viele begeisterte, junge und weniger junge Männer streben die Karriere von Collina an. Ich selbst gehöre zur Kategorie der betagten Männer und habe oft davon geträumt, ein Fußballspiel zu leiten. Begonnen hat dabei meine Karriere in Deutschland bei der C-Jugend vom SC Victoria. Damals dachte ich und einige meiner Teamkollegen, dass wir die Regeln viel besser verinnerlicht hatten als die meisten Schiedsrichter, die unsere Spiele pfiffen. Heute, nach erfolgreich absolviertem Lehrgang, weiß ich, dass der Job eines Schiedsrichters ziemlich komplex sein kann.

Aber zurück zum Lehrgang: Der hat am Freitagabend nach der Vorstellung des Stabes vom BSA-Nord und der wissenshungrigen angehenden Schiedsrichteranwärter mit der Regel Nummer 11 begonnen: Die Abseitsregel. Die Methode zum Einstieg: Fesselnd. Zuerst wurden zwei Videos von Abseitssituationen aus der Bundesliga gezeigt, die fundierte Kenntnisse in Sache Abseitsregelungen abverlangten. Die Videos wurden heiß diskutiert, viele Meinungen herrschten im Raum. Lehrwart Martin Pfefferkorn leitete souverän die Diskussion und führte uns zuerst in die Abseitsregel ein. In diesem Moment wurde jedem im Raum klar, dass jeder mit großem Gepäck die Räume des Bewegungs-Kindergartens des SC Osterbek am Sonntag verlassen würde. 

Am kommenden Tag wechselten sich M. Pfefferkorn und L. Jischkowski ab und lehrten uns mit viel Geduld und sehr guten Beispielen die übrigen 16 Regeln. Zu Mittag wurden wir bestens von Werner Tank und seinem Team mit Hähnchenkeulen und Salat versorgt, die von der Menge ein ganzes Regiment hätte versorgen können. Zum Ende des langen zweiten Tages wurde eine Prüfungsvorbereitung ausgeteilt, die als Hausaufgabe zum Sonntag bearbeitet werden sollte. Trotz des langen Tags noch Hausaufgaben machen? Sicher! Denn die Rolle des Schiedsrichters ist ganz gewiss eine sehr verantwortungsvolle und die Prüfung will ja auch bestanden werden.

Am Sonntag dann die Stunde der Wahrheit: Nach der Besprechung der Hausaufgaben gab es erneut eine tadellose Verstärkung: Pasta Bolognese! Dazu haben wieder W. Tank und Team am frühen Morgen bereits mit der Zubereitung begonnen – den Aufwand hat man geschmeckt! Ich als Italiener bestätige: Tadellose Bolognese!
Werner Tank in seiner Doppelrolle kam dann in den Lehrraum und offenbarte sich als Prüfer vom Verbandsschiedsrichterausschuss (VSA). Die Prüfung wurde ausgeteilt und jeder Anwärter konnte loslegen. Die Zeit: 30 Minuten. Die Fragen: 25 + 6. Eine sehr faire Hilfestellung wurde vom Team geleistet – zum Glück!
Die Stimmung nach der Verkündung der Ergebnisse war eine Mischung aus großer Freude und Erleichterung für die meisten der Anwärter. Auf dem Rückweg ging mir während der Fahrt das erste Video durch den Kopf, bei dem wir eine Abseitssituation erörtert haben. Ich konnte das Wissen nicht konkret anwenden und war leicht verwirrt. Also griff ich zum Telefon und rief Martin Pfefferkorn an, um nach der richtigen Entscheidung zu fragen.
Ich möchte abschließend all meinen neuen SR-Kollegen für die erfolgreich bestandene Prüfung gratulieren und freue mich auf ein Wiedersehen bei einem Lehrabend oder auch auf dem Platz!

Ein riesiges Dankeschön gilt an den Vorstand des BSA-Nords für die Organisation dieses Lehrganges!

Ein besonderer Dank gilt auch W. Tank und seinem Team für die wirklich ausgezeichnete Versorgung!

Matteo Gravili (Betriebssportverband Hamburg, Team Airport)

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