FUSSBALL.DE berichtet über HOCHWASSERHILFE

Hilfsfond in Höhe von drei Millionen Euro für Flutopfer von DFB und DFL

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB), die Deutsche Fußball Liga (DFL) und etliche Profivereine haben es schon getan. Sie haben für die Opfer der verheerenden Unwetter in der vergangenen Woche Geld gespendet oder ihre Unterstützung für die Hochwasser-Geschädigten zugesagt. Schnelle Hilfe, oft mit vielen kleinen Aktionen, kommt auch aus dem Amateurlager.
In Krisenzeiten zeigt der Fußball einmal mehr seine gesellschaftlich verbindende Kraft. Solidarität mit Menschen, die plötzlich alles verloren haben, ist für viele Akteure aus dem Fußball selbstverständlich. 

So haben der DFB und die DFL einen Hilfsfond in Höhe drei Millionen Euro für die Flutopfer in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz eingerichtet. 

„Die Bilder der Überschwemmungen und Verwüstungen, das gesamte Ausmaß dieser Katastrophe, lassen uns betroffen und entsetzt zurück. Unsere Gedanken sind bei den Angehörigen der Verstorbenen, den Verletzten und den vielen Menschen, die in Not sind“, teilten DFB und DFL in einer gemeinsamen Stellungnahme mit.

Der FC Bayern München und der 1. FC Köln haben vor ihrem Testspiel am vorigen Samstag einen Scheck in Höhe von 100.000 Euro an die Aktion „Lichtblicke e.V.“ übergeben. Borussia Dortmund, Borussia Mönchengladbach, der FSV Mainz 05 und der 1. FC Kaiserslautern haben bereits Benefizspiele zugunsten der Opfer des Hochwassers an Ruhr, Rhein, Ahr, Erft und den vielen anderen Flüssen, die vorige Woche zu reißenden Strömen wurden, angekündigt. Der BVB will demnächst in der vom Hochwasser der Volme extrem betroffenen Nachbarstadt Hagen antreten.

Der Zusammenhalt ist beeindruckend und reicht bis in die niedrigsten Klassen des Fußballs. Beispielhaft hierfür steht ein Turnier des Moerser Bezirksligisten SV Schwafheim . Auf der staubigen Asche an der Altdorferstraße wurde zwar am vergangenen Wochenende auch rein sportlich um den Sieg gekickt. Viel wichtiger aber war das Zeichen, das die beteiligten Mannschaften und die Zuschauer nach draußen sendeten. Denn nicht nur Hausherr SVS verzichtete komplett auf die Einnahmen aus dem Verkauf von Würstchen, Bier, Kaffee und Kuchen, um den Erlös den Opfern der Flutkatastrophe zukommen zu lassen. Die drei besten Teams, Turniersieger VfL Rheinhausen , Endspielgegner SC Rheinkamp sowie der drittplatzierte Gastgeber Schwafheim spendeten ihre Siegprämien, außerdem gab die SpVgg. Rheurdt-Schaephuysen II 100 Euro aus der eigenen Kasse dazu.

„So können wir rund 1500 Euro spenden. Das war eine große Geste auch aller beteiligten Vereine“, freute sich Schwafheims Coach Manfred Wranik im Gespräch mit der Neue Ruhr/Neue Rhein Zeitung (NRZ). Dabei standen die Spiele zunächst nicht unter guten Vorzeichen, musste das Turnier noch am ersten Spieltag, dem vorigen Mittwoch, wegen des Unwetters am Niederrhein abgebrochen werden. Als es am Freitag auf der Anlage an der Altdorferstraße weiterging, waren die Regenmassen weg und dafür die prima Idee zur Hilfe für die Hochwasseropfer geboren.

Stark auch die Aktion von Traditionsverein Rot-Weiss Essen. Aufgrund der Not der Menschen in den von Hochwasser betroffenen Gebieten – eben auch an der Ruhr in Essen – zog der frühere Bundes- und heutige Regionalligist ein geplantes Hilfsprojekt einfach vor. Gemeinsam mit der Initiative „Essener Chancen“ und der Spendenplattform „I do“ wollte der Traditionsverein in den nächsten Wochen seine großangelegte Charity-Kampagne „RWE hilft!“ vorstellen. Nun ging das Projekt bereits an den Start. Dabei setzt sich Rot-Weiss Essen besonders vor Ort ein und unterstützt die besonders schwer vom Hochwasser betroffenen Fußball-Vereine in Essen-Kupferdreh und Mülheim-Mintard.

Insgesamt 10.000 Euro will der Regionalligist sammeln, die ersten 1000 Euro spendete RWE selbst. „Für uns ist es eine Selbstverständlichkeit, nicht nur zu reden, sondern zu machen. Denn die betroffenen Vereine können die aktuelle Situation nur durch schnelle und gemeinsame Hilfe durchstehen“, erklärte Vorstand Marcus Uhlig. Spenden sind schon ab einem Euro möglich, und zwar unkompliziert per App von „I do“ oder auf der Internetseite www.i-do.app .
Neben den besonders schwer vom Hochwasser betroffenen Regionen in Nordrhein-Westfalen, hier vor allem der Rhein-Erft-Kreis sowie im östlichen Ruhrgebiet beziehungsweise im Märkischen Kreis die Städte Hagen, Iserlohn und Lüdenscheid, sind auch der Südwesten und der Südosten Deutschlands von den Unwettern stark in Mitleidenschaft gezogen worden. In Passau schrammten Donau, Inn und Ilz nur knapp an Rekordpegeln vorbei. In der Dreiflüsse-Stadt ist man Hochwasser allerdings fast schon gewohnt. Als vor acht Jahren die Donau nach Unwettern mächtig anschwoll und Teile der historischen Altstadt flutete, schaute anschließend der FC Bayern zum Benefizspiel vorbei.
Auch hier wird es in den nächsten Tagen, Wochen und Monaten sicher noch zahlreiche Hilfsaktionen geben – und FUSSBALL.DE selbstverständlich darüber berichten.

Autor/-in: Heiko Buschmann auf FUSSBALL.DE am 20.07.2021

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