Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) und der Hamburger Fußball-Verband (HFV) trauern um Ehrenspielführer und Fußball-Legende Uwe Seeler, der am heutigen Donnerstag im Alter von 85 Jahren gestorben ist. Seine Leistungen, seine Tore und seine Taten werden im DFB immer unvergessen sein.
DFB-Präsident Bernd Neuendorf: „In Uwe Seeler verlieren wir einen der besten Fußballer, den Deutschland je hatte. Nach Fritz Walter war er der zweite Ehrenspielführer des DFB, ein Idol für Generationen, ein echtes Vorbild. Viele seiner Tore sind unvergessen, etwa sein legendärer Treffer mit dem Hinterkopf im Viertelfinale der WM 1970 gegen England. Doch Uwe Seeler wirkte weit über den Fußballplatz hinaus. Seine Bodenständigkeit, seine Bescheidenheit und seine Verbundenheit zu seiner Heimatstadt Hamburg zeichneten ihn zeit seines Lebens aus. Mit seiner Stiftung setzte er sich für bedürftige und unverschuldet in Not geratene Menschen ein, außerdem engagierte er sich auch leidenschaftlich für die DFB-Stiftung Sepp Herberger. Sein Tod macht uns unsagbar traurig. Uwe Seeler wird dem DFB, dem HFV und dem gesamten deutschen Fußball sehr fehlen. Wir werden ‚Uns Uwe‘ sehr vermissen“.
HFV-Präsident Christian Okun: „Von uns ist eine Fußballgröße gegangen, die für Alt und Jung Vorbild für unsere Gesellschaft war. Uwe Seeler hat den HFV bei vielen Aktionen unterstützt. Unser Mitgefühl gilt seiner Familie. Sein Herz schlug immer für den Fußball und die Menschen, die ihn ermöglichen. Wir werden ihn sehr vermissen“
Ein Vorbild in Sachen Fair Play
72 Länderspiele hat Uwe Seeler für Deutschland absolviert, dabei sind ihm 43 Tore gelungen. Viermal nahm er an Fußball-Weltmeisterschaften teil, bei jedem dieser Turniere trug er sich in die Torschützenliste ein. Bei der WM 1966 und der WM 1970 führte er die Nationalmannschaft als Kapitän an, in England wurde er mit dem DFB-Team Vizeweltmeister, in Mexiko WM-Dritter. Seine Vereinskarriere verbrachte er ausschließlich beim Hamburger SV, für den er 476 Spiele absolvierte und 404 Treffer erzielte. Mit dem HSV wurde „Uns Uwe“ 1960 Deutscher Meister und 1963 DFB-Pokalsieger. Mit 30 Toren war er in der Spielzeit 1963/1964 erster Torschützenkönig der Bundesliga. Dreimal wurde Uwe Seeler als Deutschlands Fußballer des Jahres ausgezeichnet.
Uwe Seeler hat Maßstäbe gesetzt, sportlich wie auch in Sachen Fair Play. Unter vielen Beispielen ragt dabei heraus, wie er als Kapitän der deutschen Nationalmannschaft 1966 mit dem Unrecht des Wembley-Tores und der Niederlage im WM-Finale umgegangen ist. Mit seiner fairen Gratulation hat er ein Muster gegeben für Anstand und Respekt. Seeler und seine Mitspieler haben damit dem deutschen Fußball, den Deutschen in Deutschland und auf der ganzen Welt viele Sympathien eingebracht.
Erster Sportler, der das Große Bundesverdienstkreuz erhielt
Auch nach seinem Karriereende hat Seeler sich immer für andere eingesetzt. Mit seiner Stiftung gab er bis zuletzt ein Beispiel für soziales Engagement und soziales Verhalten. Für die Stiftungen des DFB hat er jahrzehntelang Herausragendes geleistet, als Vorsitzender des Clubs der Nationalspieler hat er das Gemeinschaftsgefühl der Ehemaligen geprägt, als DFB-Delegationsmitglied bei vielen Länderspielen auf der ganzen Welt war er ein guter Botschafter des deutschen Fußballs.
Für sein Wirken hat Uwe Seeler zahlreiche Auszeichnungen erhalten. So war er 1970 der erste Sportler, der das Große Bundesverdienstkreuz erhielt. 2001 wurde er vom DFB mit der Goldenen Ehrennadel ausgezeichnet, 2018 wurde er in die „Hall of Fame des deutschen Fußballs“ aufgenommen.
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