Der Deutsche Sportclub für Fußballstatiken (DSFS) feiert in diesem Jahr sein 50-jähriges Bestehen. Der Verein mit seinen knapp 400 Mitgliedern vereint Hobby-Statistiker aus ganz Deutschland und auch dem Ausland. Das Jubiläum sollte im September in Berlin groß gefeiert werden, doch aufgrund der Pandemie wird die Feier vermutlich nächstes Jahr nachgeholt.
Der DSFS ist Herausgeber des Deutschen Fußball-Almanachs, der jährlich erscheint und ausführlich die ersten drei Profiligen beleuchtet und bis zur sechsten Ligen Ergebnisse und weitere Statistiken umfasst. Neben diesem Vorzeigewerk, das über den Agon Verlag (Kassel) vertrieben wird, werden jährlich verschiedenen Regionalalmanache veröffentlicht. Weil sich die Mitglieder auch als Fußball-Historiker sehen, erscheinen in unregelmäßigen Abständen auch Bücher zu vergangenen Zeiten, aktuell wäre das Bayernfußball-Buch 1945 bis 1963, also bis zur Einführung der Bundesliga, zu nennen. Weitere Statistiken sind auch auf der Homepage unter www.dsfs.de zu finden, so beispiels-weise die Bundesliga-Chronik mit ausführlichen Statistiken zu den einzelnen Kadern der Vereine.
Doch nicht nur die Statistiken, die zuhause im stillen Kämmerchen gepflegt werden, spielen für die Mitglieder eine wichtige Rolle, sondern auch der konstruktive Austausch bei diversen regionalen Treffen. Bundesweit kommen die Statistiker zweimal im Jahr zusammen. Jeweils im April steht das Statistiker-Treffen auf dem Programm, bei dem es um die Detailarbeit geht, während im September eine Jahreshauptversammlung jeweils an wechselnden Orten durchgeführt wird. Dabei geht es nicht nur um Formalitäten, sondern die Geselligkeit kommt nicht zu kurz und der Wissenshorizont wird durch Stadtführungen gefördert. Eben jene Zusammenkunft war in diesem Jahr in Berlin vorgesehen und wurde nun auf das nächste Jahr verschoben.
Um seine Arbeiten besser händeln zu können, hat der Verein eine Struktur mit sechs Regional- und fünf Projektleitern. Ein Projekt ist die Pokal-Chronik, aus dem bereits zwei Bücher entstanden, welche die Pokalwettbewerbe von 1974 bis 2018 abdecken. Das dritte Band (1952 bis 1974) ist für 2022 geplant.
Der DSFS wurde am 1. Juli 1971 gegründet und war zunächst eine lockere Gemeinschaft aus Fußballfans und Tototippern. Erst acht Jahre später ließen sich die Statistiker-Freunde ins Vereinsregister in Wiesbaden eintragen. Die ersten Jahreshauptversammlungen fanden im kleinen Rahmen und in Verbindung mit dem Besuch des DFB-Pokalendspiels statt. Mitte der 90ern Jahre wurde Arbeitsgruppenleiter eingeführt und die Zahl der Veröffentlichungen deutlich gesteigert.
Die erste bundesweite Publikation war Mitte der 80er-Jahre ein Heft zu den Amateuroberligen, damals die dritthöchste Liga Deutschlands. Die Werke waren mit der Schreibmaschine geschrieben und als Kopien vervielfältigt worden. Nach der Ligenreform folgte 1994 das Buch „Die Regionalligen“, das inzwischen zum Deutschen Fußball-Almanach umbenannt wurde.
In all den Jahren veränderte sich die statistische Arbeit massiv. Einst wurden alle Ergebnisse noch händisch erfasst und mit Schreibmaschine abgetippt. Das Internet ist ein Se-gen für die Mitglieder, dank des Know-How einiger Mitglieder verfügen die Mitglieder über Programme, um die Ergebnisse aus dem Internet schnell auslesen zu können. Die Digitalisierung hält deshalb auch im Verein immer mehr Einzug und im Herbst dieses Jahres wird eine Datenbank mit einer Fülle an Informationen nach jahrelanger Aufbauarbeit online gehen.
Vereinsvorsitzender ist seit 2006 Dirk Henning aus Kassel, der für das fünfmal jährlich erscheinende Mitgliedermagazin verantwortlich zeichnet. Darin enthalten sind kontinuierlich verschiedene Tippspiele. Aktuell zur Fußball-EM nehmen 70 Mitglieder daran teil und die besten Tipper werden bei der Jahreshauptversammlung mit Preisen bedacht.
Unter www.die-fussball-statistiker.de finden Sie weitere Informationen zum Verein sowie zu den bisher veröffentlichten Büchern.
Auch der Hamburger Fußball-Verband gratuliert ganz herzlich!