Blick hinter die Kulissen: Hamburger Schiris beim NFV-Turnier

Ein Bericht der Schiedsrichter

Valentin Geiger, Tom Kriebisch, Schams Golzari, Enrico Zielinski, Henri Rockel, Luis Malter (v.l.) - Foto privat

Am Wochenende vom 24. bis 26. März 2023 fand das alljährliche U16-Sichtungsturnier des Norddeutschen Fußballverbandes in Hamburg statt. Nicht nur für die Spieler ist dieses Turnier von großer Bedeutung. Auch die Schiedsrichter des HFV entgegneten der Nominierung zu diesem Turnier mit großer Vorfreude.

Das Turnier dient den Norddeutschen Auswahlmannschaften als Vorbereitung für das bundesweite Sichtungsturnier in Duisburg. Auch bei den Hamburger Schiedsrichter*innen genießt das Turnier einen sehr hohen Stellenwert, da viele Schiedsrichtende, die in den vergangenen Jahren für dieses Turnier nominiert wurden, es mittlerweile in den NFV und DFB-Bereich geschafft haben. Der Sinn und Zweck des Lehrgangs ist es, die Schiedsrichtende in Form von Spielanalysen und Lehrarbeit zu coachen und weiterzuentwickeln. Dabei wird die eigene Spielleitung, die eigens dafür gefilmt wird, im Anschluss mit allen Schiedsrichtern genaustens analysiert und aufgearbeitet. Der Lehrgang wurde von den beiden Mitgliedern des Verbandsschiedsrichterausschusses Christian Soltow (Vorsitzender) und Bundesliga-Assistent Norbert Grudzinski geleitet. Nachfolgend ein kleiner Einblick:

Am Freitag trafen sich die Schiedsrichter um 12:30 Uhr zum Einchecken in dem Hotel „Zum Zeppelin“ und bereiteten sich nach einem kurzen Briefing bereits auf das erste Spiel vor. Im Spielmodus jeder gegen jeden, spielten die Auswahlmannschaften von Hamburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Bremen gegeneinander. Somit hatte jeder einen Einsatz als Schiedsrichter und zwei Einsätze als Assistent. Die Herausforderung an die Schiedsrichter lag darin, ihre gewohnte Spiellinie bei diesem Turnier deutlich großzügiger zu gestalten und insbesondere im Oberkörperbereich mehr zuzulassen.

Die Schiris mit Christian Soltow und Norbert Grudzinski (in Rot, v.r.) – Foto privat

Also eröffnete Tom Kriebisch pünktlich um 15 Uhr das Turnier mit der Partie Hamburg – Schleswig-Holstein (3:1), gefolgt von Valentin Geiger bei der Partie Niedersachen – Bremen (1:1). Im Anschluss stand das Abendessen im Hotel, sowie die Auswertung und Analyse der beiden Spiele an. Die Lehrgangsleitung war sehr zufrieden mit den ersten Spielleitungen und auch die Zweikampfbewertung konnte überzeugen. Nichtsdestotrotz wurden insbesondere nach Sichtung des Videomaterials viele Hinweise und Verbesserungspotenziale, insbesondere im Hinblick auf das Stellungsspiel und dem Auftreten, gegeben, wodurch alle anwesenden profitieren konnten. Auch wurden die Abseitsentscheidungen genaustens unter die Lupe genommen und auch dort gab es einige Hinweise hinsichtlich der „Flag-Technik“. Insgesamt wurde sich 2,5 Stunden für die Spielanalyse Zeit genommen und wir erhielten wertvolle Tipps und Tricks, die es am nächsten Tag direkt umzusetzen galt.

Am Samstag ging es gleich mit dem gemeinsamen Frühstück, gefolgt von einer 2,5-stündiger Lehrarbeit mit vielen Szenen aus der Bundesliga und der Weltmeisterschaft zum Thema Handspiel und Abseits weiter. Norbert konnte dabei auch viele Anekdoten und Insights aus der Bundesliga, z.B. die Unterstützung des VAR, erzählen. Nach dem Mittagessen hatten die Schiedsrichter Zeit, um sich im Hotelzimmer ein wenig auszuruhen und gedanklich für die Spiele vorzubereiten. Dann ging es auch schon direkt weiter mit Luis Malter bei der Partie Hamburg – Niedersachen (1:2), sowie Henri Rockel bei Bremen – Schleswig-Holstein (2:0). Nach dem Abendessen fanden erneut die Spielanalysen statt. Diesmal wurden die Spiele von Norbert Grudzinski und Frank Behrmann beobachtet. Auch hier gab es viele wertvolle Tipps und auch die ein oder andere Diskussion.

Am Sonntag wurde sich um 7:30 Uhr zum gemeinsamen Frühstück getroffen, ehe sich das erste Gespann um Schams Golzari für das Spiel Schleswig-Holstein – Niedersachsen (2:0) vorbereitete. Nach dem überraschenden Sieg von Schleswig-Holstein im ersten Spiel war klar, dass der Turniersieg nun bei der Partie Bremen – Hamburg ausgespielt würde. Dementsprechend gestaltete sich die Partie auch für das Schiedsrichtergespann um Enrico Zielinski nicht all zu einfach. Mit dem Treffer zum Ausgleich in der letzten Minute sicherte sich Bremen den Turniersieg. Im Anschluss ging es dann wieder ins Hotel zurück und nach dem Mittagessen wurden die beiden Spiele analysiert. Auch hier gab es viele hilfreiche Tipps und Verbesserungsmöglichkeiten, sowie die ein oder andere fachliche Diskussion.

Insgesamt zeigte sich die Lehrgangsleistung sehr zufrieden mit den gezeigten Leistungen. Dabei konnte den jungen Schiedsrichtern viele wertvolle Tipps und Hinweise mit an die Hand gegeben werden, die sie nun in den kommenden Spielen umsetzen können. Denn der Unterschied zwischen einem guten und einem sehr guten Schiedsrichter liegt in den Feinheiten.

Wir bedanken uns recht herzlich bei dem gesamten Verbands-Schiedsrichterausschuss, insbesondere Christian Soltow, Norbert Grudzinski, Frank Behrmann und Kirstin Warns-Becker, für die tolle Organisation und die Begleitung des Turniers!

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