Bericht zum HFV-Auswahljahrgang 1999

Die finale Etappe der HFV 99er begann nach dem Sommer 2016 mit dem ersten Training am 23.08.2016 in der Fokussierung auf die zwei anstehenden Turniere NFV in Barsinghausen (A2 Norddeutsche Meisterschaft) und DFB in Duisburg (Sichtungsturnier A2 Länderpokal).

Die Situation der Spieler im HFV Auswahlkader stellte sich individuell sehr unterschiedlich dar. Einige Spieler bekamen in der sehr intensiven Vorbereitungszeit auf die A-Bundesliga-Saison bereits Spielzeiten, während andere Spieler wenig berücksichtigt wurden und somit nicht richtig zu einem eigenen Spiel-Rhythmus gelangen konnten. Zudem war der Spielplan der A-Regionalliga so gestaltet, dass die Vorbereitungsphase im Sommer teils unterbrochen stattfand, was einem Leistungshöhepunkt zum NFV-Turnier Anfang September entgegensprach. Mit Saisonstart bekamen dann die HFV-Kaderspieler auch sehr unterschiedlich viel Spielzeit in den Punktspielen, was rein motivational dafür sprach, sich auf die Spiele in Barsinghausen zu freuen und endlich mal wieder loslegen zu dürfen (es stellt im übrigen ein Kernproblem dar, dass bundesweit der junge A-Junioren-Jahrgang ob der Präsenz der älteren Spieler zu Saisonbeginn die Bank drücken muss und nicht selten Leistungsblockaden auftreten und selten mit Geduld reagiert werden kann).

Der Kader zum NFV-Turnier beinhaltete 3 A-Regio-Spieler, 4 HSV-Spieler und 9 Pauli-Spieler und mit Platz 1 konnte das Team HFV Jg.99 das Turnier erfolgreich gestalten.
Im Verlaufe der weiteren Trainingseinheiten, Punktspiele kristallisierte sich ein personell veränderter Kader für das Turnier in Duisburg vom 06.-11-10.2016 heraus: 4 Spieler wurden neu eingebracht in den Kader und mit einem Blick auf die letzten beiden Trainingseinheiten vor der Abfahrt nach Duisburg konnte eine sehr gute Haltung der Spieler zueinander festgestellt werden, Spielsituationen wurden zusammen besser gelöst und gut miteinander agiert.

Die Bedingungen in Duisburg waren für Hamburg ausgesprochen vorteilhaft, die Unterbringung bedeutete kurze Wege zu Seminarräumen, Kabine, Platz und Kantine zu haben und etwas vom Trubel des Turmes in Duisburg-Wedau abgeschieden als Team, Zeit miteinander verbringen zu können. Die Mannschaft machte einen sehr fokussierten Eindruck, so dass die erste Begegnung gegen Schleswig-Holstein am Freitag, den 07.10., souverän gewonnen wurde durch das Tor von Lennart Merkle (Niendorfer TSV), der nach einer Ecke und Patrics Kopfball den Ball zur verdienten Führung über die Linie drücken konnte. Mit 1:0 wurden die ersten 3 Punkte eingefahren, wenngleich die Spieler diesen Auftakterfolg eher als knautschiges Spiel mit zu wenigen Highlights empfunden hatten. Man sollte nicht vergessen, dass im Oktober die Plätze in Duisburg weich, morgens (9:45) noch nass waren und dieser Umstand die Umsetzung von Traumkombinationen in der Offensive etwas schwerlich machten.

Die zweite Begegnung spielte das HFV-Team 99 gegen Hessen, die in den Turnieren der C- und B-Junioren stets gut abgeschnitten hatten, und es entwickelte sich ein Spiel indem beide Mannschaften Torchancen generierten (1. Drittel). Zum zweiten Drittel versuchte der Gegner erneut durch dann getätigte Einwechslungen zum Erfolg zu kommen, doch ein verbessertes Anlaufverhalten (Dank an dieser Stelle an die gute konstruktive Diskussion mit Maxi und Stefan in der Drittelpause) ließ das HFV-Team 99 sehr stabil agieren. Mit dem 3.Drittel nahmen wir 4 Einwechslungen vor und damit 9 Positionsänderungen inkl. Systemwechsel vor. Kurz darauf bediente Lennart, Jonathan, der direkt auf das Geburtstagskind Robin weiterleitete (auch wenn der Coach in der Szene den Alleingang von Jonathan als vorteilhafter coachte ?) und Robin nach einem Haken den Ball zum 1:0 einnetzte.
Einer folgenden Balleroberung und dem Zuspiel von Jannik folgte kurze Zeit später das 2:0, indem Robin den Ball mitnahm, sah das der Keeper sich auf dem Weg aus dem Tor machte zum möglichen 1:1 und den Ball aus guten 20 Metern über den Torwart zur Vorentscheidung im Tor unterbrachte. Mit einer tollen Leistung, zum zweiten Mal nacheinander zu Null und guter Stimmung ging es in die Kabine und allen war spätestens hier klar, dass wir mitten im Turnier sind und Chance nach oben haben in unserer dem A-Junioren-Jahrgang betreffenden finalen Etappe .

Der freie Tag bedeutete für die Spieler, mal ausschlafen zu können – nicht ganz für Stefan Rakocevic, den ich zum Torwarttraining mit den DFB-Torwarttrainern begleitete, welches er sehr konzentriert absolvierte und auch gute Rückmeldung erhielt. Bennett hatte sich zu Beginn des Turniers einen Infekt eingehandelt und konnte hier noch nicht ins Geschehen eingreifen.
Zur Mittagszeit fuhren wir dann in den Innenhafen nach Duisburg und brunchten zusammen, gingen bei kaltem aber sonnigen Wetter dem angelegten Kanal entlang und nutzten jede Möglichkeit dafür Spaß mit der Mannschaft zu haben. Hier hatte jeder der „kleinen Teufel“ mal etwas auf Lager … (Fernbedienungs-App…?).

Das dritte Spiel sollte dann ein sehr intensives werden. Saarland, nach Siegen über Württemberg und Baden, war klar, mit welcher Idee, Mentalität und System versucht wird, zum Erfolg zu kommen. Gut eingestellt im 4:3:3 kamen wir zu ersten Ansätzen das Tor der Saarländer zu bedrohen; mussten andererseits höllisch wach sein vor den hohen Bällen, die Saarland mit Kampf um die 2. Bälle verband um daraus Kapital zu schlagen.
Ein mustergültiger Angriff über Jannik, Jonathan (wegstartend im Stile eines Footballspielers), der den Ball im Strafraum für Robin zurücklegte, der damit seinen 3.Turniertreffer flach hart ins Eck erzielen konnte. Diese Führung hielt nicht allzu lange, Saarland machte Druck und wir bekamen eine verunglückte Flanke nicht mehr gut genug geklärt, so dass es 1:1 stand. Es war ein Kampfspiel, viele sehr intensive Zweikämpfe zweier Mannschaften, die die Chance auf die Polposition vor dem letzten Spieltag schnupperten. Saarland hatte aus dem Spiel keine weitere Einschusschance, während Hamburg in der Offensive gefährlich blieb. Was hieß es nun, mit diesem 1:1 umzugehen, Gefühl einer Niederlage oder Chance auf etwas GROSSES???

Nach der Konstellation der Tabelle ergab sich daraus das Finale zwischen Westfalen und …HAMBURG. Das hatten dann auch die Spieler auf den Zimmern mitbekommen, und wir Coaches mit Physio Kalle kamen in eine brodelnde Freude ausstrahlende Truppe, die wusste wie klasse es sein wird, in Duisburg am letzten Spieltag auf dem Hauptplatz 1 das FINALE spielen zu können – schon das war Belohnung und Kompliment genug.
Papa ´Diaye und ich erstellten wie vor jeder Partie einen Matchplan und versuchten dabei alle uns zur Verfügung stehenden Trümpfe einzubringen, ob personell oder Team bezogen über taktische Specials. Den Spielern Torben, Bennett, Jannik und Patric wurde diese Idee noch um 22:00 mitgeteilt und die aufgehende Flamme in deren Augen zeigte nochmal die Lust auf das morgige Spiel.

Die bisherigen Begegnungen mit Westfalen im 99er Jahrgang gaben in der U14 ein 0:7 und ein 0:2 in der U16 ein 0:3 und letztjährig stand Westfalen im Endspiel des Länderpokals in Duisburg…
Wir kamen sehr gut in die Partie. Corvin (für Maxi als Ersatz nachgereist) hatte gleich in den ersten 15 Minuten 3 Aktionen in und am Strafraum in Schussposition – dann kam der Schwung der Westfalen, die mit 5 sehr athletischen Spielern unseren leichteren Spielern zusetzten, so dass wir defensiv stark gefordert waren. Plan für dieses Spiel war es dann, mit dem 0:0 im ersten Drittel, mit einer Systemänderung zum 2. Drittel mehr Torgefahr und damit mehr Torraumszenen zu produzieren – das gelang auch soweit, dass Westfalen früh gestört wurde. Nur deren Klasse konnte sich immer mal wieder befreien und eigene Akzente setzen. Mit Torbens Hinweis dieses intensive Spielsystem zum 3. Drittel nochmals zu verändern steuerten wir entsprechend gegen und hatten fortan Zugriff in der Partie und hatten neben starken Phasen des Verteidigens auch immer wieder Ansätze für Nadelstiche. Die beste Möglichkeit besaß vielleicht dann zum Ende der Partie Jannik, der es nochmals schaffte, alle Kraft zu mobilisieren und dem Torerfolg nahe stand. Die Partie blieb beim 0:0, das bedeutete, dass Hamburg ungeschlagen in der finalen Etappe in Duisburg geblieben war – was an sich schon einer tollen Leistung entsprach. Der Gegner hatte klar mit mehr gerechnet, doch zu stark wirkte die Defensive mit sehr guten Rettungsaktionen von Bennett, Patric und Nils. Die anderen Begegnungen, die auf die Tabelle hätten noch Einfluss nehmen können, verliefen ebenfalls Unentschieden, so dass die Tabelle jubelnde Westfalen auf Platz 1 hielt, frohen Berlinern den für den 99er Jahrgang der Berliner allemal verdienten 2. Platz gab und das HFV Team 99er aus Hamburg den 3. Platz einsacken konnte.
Nach X-Jahren mal wieder eine Juniorenmannschaft des HFV auf dem Podium in Duisburg = Ausdruck einer gut funktionierenden Mannschaft bestehend aus dem Spielerkader, dem Co-Trainer Papa N`Diaye, Physio Kalle Stoppel und dem Coach Stephan Kerber.

Dieser Spielerkader enthielt zudem noch einige Fakten, die an dieser Stelle noch angemerkt gehören: 9 Spieler dieses Kaders waren bereits mit der HFV-Auswahl 99 im Oktober 2012 in der vom VJA Vorsitzenden Christian Okun organisierten Reise nach Chicago dabei.

6 Spieler, die über die Eliteschule des Sports Alter Teichweg kurz ATW durch Lehrertrainer und DFB-Stützpunkttrainer Andree Fincke Förderung erhalten haben, wie auch 2 Spieler an der Eliteschule des Fußballs Heidberg Förderung erhielten und damit auch deutlich gemacht werden kann, welche Förderinstanzen zusammen Leistung entwickeln und Spitzenförderung ermöglichen.

Dieser Kader enthielt 6 Comebacks! Die Spieler Lennart Merkle, Lennard Henke und Soleiman Kazizada stiegen in der C-Junioren Ebene aus unterschiedlichen Gründen aus der HFV-Auswahl aus, um dann über die B-Junioren Fördergruppe unter Leitung von Kenny Lorenzen wieder in Schlagweite der Spitze des Jahrgangs zu gelangen – DANKESCHÖN dafür! Für Luis Coordes war es dann sein erstes Duisburg, welches wir bereits im Dezember 2015 angebahnt hatten und es einfach nur gefreut hat, ihn dort hingebracht zu haben, wo seine fußballerischen Fähigkeiten hingehören – er war auch in der C-Junioren noch kurz dabei ehe seine Schleife über Lüneburg wieder nach Hamburg führte. Zudem haben wir Stefan Rakocevic nach dem C-Junioren Ausstieg in damals törichter Manier erneut den Weg zum A-Junioren-Bereich hin ermöglicht und er hat es mit konzentrierter Leistung und zwei zu Null-Spielen top geschafft, positiv den Blick auf sich und das Team zu richten. Bennett Schauer hatte noch vor 3 Monaten eine Kopf-OP zu überstehen und hatte zum Turnier in Duisburg gerade mal 70 Wettkampfminuten gespielt, musste dann in Duisburg einen Infekt überstehen oder besser gesagt: auch der konnte ihn nicht umlegen?, um dann in toller Wettkampfleistung gegen Saarland und Westfalen ein umsichtiger Rückhalt zu sein: große Klasse!

Dieser HFV-Jahrgang begann in der U14 mit dem damals ersten DFB-Sichtungsturnier auf Platz 3 in Kaiserau, setzte in der U15 in Duisburg mit Platz 14 fort – brachte Nationalspieler in Kosanic, Schauer und Schreck (EM Dritter in diesem Jahr) hervor, letztjährig in der U16 in Duisburg Platz 9, um dann jetzt mit Platz 3 im A-Junioren A2 U18 Länderpokal die finale Etappe zu beschließen !

GANZ TOLLE MANNSCHAFTSLEISTUNG ALLER DARAN BETEILIGTER – APPLAUS FÜR EUCH :
Bennett, Soleiman, Torben, Patric, Jannik, Edward, Jonathan, Maxi, Robin, Luis, Derrick, Lennart, Lennard, Pascal, Nils den weißen Brasilianer aus Stade, Corvin, Stefan und
zudem: Jonas, Markus, Bruno, Dario, Erejon, Cenk, Niklas, Nikola, Marco, Yassin, Janek und unser blonder Geist jetzt in Leverkusen: SAM!

An dieser Stelle möchte ich mich auch bei den unserer Arbeit sehr zugewandten Vereinstrainern bedanken, die sich in einer von uns sehr konstanten Arbeit und einer hohen Transparenz mit beteiligt fühlen können – hier im Besonderen Nils Hachmann (Kummerfeld), Andreas Prohn (Niendorf), Wallid Kamrani (Bramfeld), Julian Madsen (STP Trainer am STP Sachsenweg) und Marius Nitsch (STP Trainer am STP Steilshoop), wie auch den Coaches aus den Leistungszentren HSV und Paulis hier insbesondere auf der finalen Etappe zu nennen Daniel Petrovsky (HSV) und Remigius Ehlert (St. Pauli).
Den Eltern der Kaderspieler möchte ich für die Begleitung der Spieler ein herzliches DANKESCHÖN zurufen, für den geleisteten Aufwand, der zur Leistungsentwicklung nötig war und ist und ebenfalls für die offene vertrauensvolle Kommunikation.
Auch bedanken möchte ich mich beim HFV für die erfahrene Unterstützung (VSPL Uwe Jahn), besonders durch Monika Lehmhagen, bei meinem früheren Co-Trainer Thorsten Bresch und dem aktuellen Co-Trainer der finalen Etappe Papa N´Diaye (STP Trainer in Pinneberg), sowie beim Physio mit dem goldenen Händchen Kalle Stoppel 😉 und auch beim Platzwart des WM-Sportplatzes Hagenbeck, Dieter Peters, der uns den Platz für den Zeitraum vom 23.08. – 06.10.2016 in einen hervorragenden Zustand gearbeitet hat. Absolut TOP!!!
HFV-Auswahl Coach Stephan Kerber

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