„Ruhm oder Ruin? – Vereine mit Migrationsgeschichte im HFV“

Claudia Wagner-Nieberding und Cacau

„Ruhm oder Ruin? Vereine und Aktive mit Migrationsgeschichte im Hamburger Fußball“ war das Thema einer interessanten Diskussionsveranstaltung, zu der der Hamburger Fußball-Verband am 12. Dezember 2018 in die Vivo Sportsbar in Altona eingeladen hatte. Mit dabei waren u.a. Cacau (DFB-Integrationsbeauftragter) und Imran Ayata (Autor und Campaigner). Moderiert wurde die Veranstaltung von Professor Ulf Gebken. Gut 50 Vertreter aus Vereinen und Verbänden versammelten sich nach einer Impulslesung von Imran Ayata und der Begrüßung von Professor Gebken, der als erstes Cacau zu sich bat.

„Ich möchte zuhören, bin gerne vor Ort, um Erfahrung zu sammeln und diese im DFB umzusetzen“, sagte der ehemalige deutsche Nationalspieler, der in seiner Rolle als Integrationsbeauftragter voll aufgeht. Mit dem Satz „Integration ist keine Einbahnstraße“, begrüßte der HFV-Spielausschussvorsitzende Joachim Dipner die Gäste und Claudia Wagner-Nieberding, die im HFV-Präsidium das Thema gesellschaftliche Verantwortung vertritt und Initiatorin dieser Veranstaltung war, ergänzte: „Unser Motto ist miteinander statt nebeneinander!“
Nachdem mit allen Teilnehmern an 5 Tischen über die Themen Sportstätten, Qualifizierung, Kinder- und Jugendarbeit, Vereins- und Verbandsarbeit und Diskriminierung angeregt diskutiert wurde, ging es im Plenum mit den Ergebnissen weiter.

Die größte Gruppe bildete sich am Tisch „Diskriminierung“, wo das Thema Rassismus eingehend besprochen wurde. Interessanter Einwand von Autor Imran Ayata: „Wir sollten das DIE und WIR aus dem Kopf bekommen. Es sind doch alles Hamburger Vereine.“ Und noch ein kleiner Tipp: „Statt Menschen mit Migrationshintergrund sagt doch einfach, Menschen mit internationaler Geschichte!“
Aber auch in den anderen Gruppen gab es viele interessante Anregungen. Kritisch angemerkt wurde, dass leider 10 Vereine mit Migrationshintergrund, die zugesagt hatten, nicht dabei waren. Cacau sagte dazu: „Im gesellschaftlichen Bereich, Integration und Inklusion wird beim DFB und in den Landesverbänden gut gearbeitet. Wenn Vereine nicht mitarbeiten, können Sie hinterher auch nicht meckern!“ Altona 93-Coach Berkan Algan lobte die Veranstaltung: „Wir reden hier über Themen, über die andere Verbände gar nicht drüber nachdenken. Die Integrationsarbeit im DFB und HFV ist sehr gut!“

Fazit der Gastgeberin Claudia Wagner-Nieberding: „Wir haben gelernt, dass man bei all diesen Themen dran bleiben muss. Es ist für uns als Verband teilweise sehr schwer, wenn wir nicht richtig Kontakt bekommen. Wichtig ist, wir sollten uns nicht immer darauf besinnen, was uns trennt, sondern auf das, was uns verbindet!“
Text: C. By.

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