Interview mit HFV-Ehrenmitglied Carl-Edgar Jarchow

„Der HFV ist gut aufgestellt!“

Auf dem Verbandstag des Hamburger Fußball-Verbandes am 29. Oktober 2021 wurde Carl-Edgar Jarchow zum Ehrenmitglied des ernannt. Der 66-jährige ehemalige HSV-Präsident übte das Amt des HFV-Vizepräsidenten von 2015 bis 2021 aus.

In den sechseinhalb Jahren seiner Amtszeit als Vizepräsident des HFV hat Carl-Edgar Jarchow vor allem repräsentative Termine wahrgenommen und war immer da, wenn es galt, den amtierenden Präsidenten Dirk Fischer zu vertreten. 

Auf zahlreichen Vereinsdialogen hat er sich um die Sorgen und Nöte der HFV-Vereine gekümmert. Im Präsidium des HFV war Jarchow immer ein meinungsstarker Mitstreiter. Durch seine guten Verbindungen, die er als HSV-Präsident und Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft aufgebaut hatte, konnte Carl-Edgar Jarchow gerade „hinter den Kulissen“ sein Wissen und Wirken zum Wohle des HFV einsetzen.
Für die HFV-Info und hfv.de blickt Carl-Edgar Jarchow im Interview mit HFV-Pressesprecher Carsten Byernetzki auf seine Amtszeit zurück.

Carl-Edgar Jarchow (HFV-Vizepräsident von 2015 – 2021)

Wie kam es dazu, dass Du HFV-Vizepräsident wurdest?
Jarchow: Nach dem Ende meiner Tätigkeit für den HSV im Mai 2015 wurde ich vom damaligen Schatzmeister Volker Okun angesprochen, ob ich mir vorstellen könnte im Präsidium des HFV mitzuarbeiten. Ich habe kurz darüber nachgedacht und dann zugesagt.

Was hat Dir an diesem Amt am meisten Freude bereitet?
Jarchow: Die kollegiale Zusammenarbeit im Präsidium und mit den hauptamtlichen Kollegen wie auch die persönlichen Gespräche mit den Vertretern der Vereine wie z.B. bei den Vereinsdialogen.

Was würdest Du heute anders einschätzen als bei Amtsbeginn?
Jarchow: Den Arbeitsaufwand eines Verbandes wie dem HFV in Bezug auf alles um den Spielbetrieb herum wie auch die Organisation und Durchführung von Lehrgängen.

Carl-Edgar Jarchow bei seiner Abschiedsrede auf HFV-Verbandstag am 29.10.2021

Was waren die Schwerpunkte und wichtigsten Aufgaben in Deiner Amtszeit?
Jarchow: Da der Vizepräsident keine Verantwortung für einen Ausschuss hat oder wie der Schatzmeister für den Finanzbereich gab es keinen Schwerpunkt. Die wichtigste Aufgabe war die Arbeit im geschäftsführenden Präsidium und die Vertretung des Präsidenten, wenn dieser verhindert war.

Was waren die schwersten Momente in Deiner Amtszeit?
Jarchow: Wie für uns alle die Zeit des „Lockdowns“ in der ja noch immer andauernden Pandemie. Die Zeit in der teilweise kein Training weder im Jugend- noch im Frauen-/Herrenbereich und Der Hamburger Senat von allen Nordstaaten immer der letzte war, der Lockerungen erlaubte.

Was würdest Du im HFV und DFB gerne anders machen?
Jarchow: Der HFV ist gut aufgestellt für die Zukunft. Ganz im Gegensatz zum DFB.
In den sechseinhalb Jahren als Vizepräsident habe ich drei DFB-Präsidenten und zwei längere Phasen, in denen der Verband von Interimspräsidenten geführt wurde, erlebt. Die Skandale der letzten Jahre kennen wir alle. Nun ist zu hoffen, dass im März 2022 ein komplett neues Präsidium gewählt wird und ein Neuanfang gelingt.

Warum hast Du beschlossen, zusammen mit Dirk Fischer aufzuhören?
Jarchow: Mein Entschluss zurückzutreten datiert vom April dieses Jahres auf Grund verschiedener auch persönlicher Gründe. Zum Zeitpunkt meines Rücktrittsschreiben vom 24.04.2021 habe ich von Dirk Fischers Rücktrittsabsicht weder gewusst noch geahnt.

Was sind Deine größten Wünsche für den HFV und den Hamburger Profi- und Amateurfußball?
Jarchow: Natürlich erfolgreiche Mannschaften regional und überregional. Wichtig wird hierfür sein, dass den Vereinen auch zukünftig genug Sportanlagen in vernünftiger Qualität zur Verfügung stehen und nicht wie z.B. bei der Planung der HafenCity oder „Neuen Mitte Altona“ vergessen werden.

Wirst Du dem Fußball in irgendeiner Position erhalten bleiben?
Jarchow: Darüber habe ich noch nicht nachgedacht. Grundsätzlich bleibt es aber für mich dabei, dass ich mir selbst eine Altersgrenze für die Ausübung von Ämtern gesetzt habe. Dies war auch der Grund, warum ich bereits vor 4 Jahren meinen Kollegen im Präsidium erklärt habe, dass ich für das Amt des Präsidenten nach der Ära Fischer nicht zur Verfügung stehe.

Wo werden Deine Tätigkeitsschwerpunkte in der Zeit nach dem Verbandstag liegen?
Jarchow: Die anderen Schwerpunkte im geschäftlichen wie politischen Bereich bleiben unverändert.

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