♫ „In Hamburg sagt man…Daaanke“ ♫♪

In Namen des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) war der Hamburger Fußball-Verband (HFV) in diesem Jahr turnusmäßig Ausrichter des „Dankeschön-Wochenendes“ für verdiente Ehrenamtliche aus dem Jahr 2018. Mehr als vierzig „DFB-Ehrenamtspreisträger“ der vier Landesverbände aus Berlin (BFV), Westfalen (FLVW), Mecklenburg-Vorpommern (LFV MV) und Hamburg (HFV) wurden in die schönste Stadt Deutschlands eingeladen und wurden zwei Tage mit allem „Zipp und Zapp“ verwöhnt.

Dabei zeigten sich die Organisatoren des Hamburger Fußball-Verbandes um Jessica Obereiner (Geschäftstelle) und Andeas Hammer (Ehrenamtsbeauftragter) von ihrer besten Seite und holten dabei noch den Wettergott ins Boot – respektive die Barkassen, die die Geehrten und ihren Anhang am Samstagabend durch den Hafen schipperten und für unvergessliche Bilder und Fotos sorgten. Ob Fischmarkt, Containerhafen, Speicherstadt, HafenCity oder die Elbphilharmonie, der Blick vom Wasser auf die zahlreichen Sehenswürdigkeiten ist – auch für Hamburger – immer wieder beeindruckend. Der Sonnenuntergang lieferte spektakuläre Eindrücke. Für die „McPommer“, die ja sonst nichts haben, ein tolles Gefühl. Für die Berliner etwas Unvorstellbares: Ein fertiges Großbauprojekt. Und die Westfalen…?! – Die haben sowas Schönes wie Hamburg sicher noch nie gesehen.

Begonnen hatte das Wochenende, das sich von Stunde zu Stunde mehr zu einer Art launiger Mannschaftsausfahrt entwickelte, mit dem offiziellen Teil und der Ehrung aller anwesenden „DFB-Ehrenamtspreisträger“ des Jahres 2018 durch den gastgebenden HFV-Präsidenten, Dirk Fischer, seinen Stellvertreter, Carl-Edgar Jarchow, und den einstigen HSV-Profi, Bernd Wehmeyer, der aktuelle Fragen zum Hamburger SV lieber nicht beantwortet hätte, und für Heiterkeit in der Runde sorgte, als er das furiose Bundesliga-Finale des 34. Spieltages zusammenfasste, bevor ihm gesagt wurde, dass die versammelte Runde der Geehrten nebst ihrer persönlichen Begleitung die Bundesliga-Konferenz zuvor live auf Großbildleinwand im „Prinz Komma Bernhard“ inmitten der Hamburger City nur wenige Meter vom Rathaus und Jungfernstieg entfernt schauen konnte. Durch die Ehrungsveranstaltung moderierte Carsten Byernetzki (HFV-Pressesprecher) mit zahlreichen Informationen über die ehrenamtlichen Leistungen und Lebenswerke der zu Ehrenden. Die obligatorischen Einzel- und Gruppenfotos durften anschließend natürlich nicht fehlen.

Die ersten verbandsübergreifenden Kontakte wurden alsbald nach diesem „offiziellen“ Teil geknüpft und erlebten auf Alster und Elbe ihre ersten Höhepunkte. Natürlich trug auch das tolle Wetter zu diesem gelungenen Programmpunkt bei, aber spätestens auf den beiden Barkassen zeigte sich deutlich, dass alle Teilnehmer eine Sprache sprechen, die dann nur durch Speis (Fischbrötchen) & Trank manches Mal ein wenig undeutlicher wurde. Neben den zahlreichen Sehenswürdigkeiten, die selbst für (uns) Hamburger immer wieder wunderschön anzuschauen und zu erleben sind, stand vor allem die Geselligkeit auf den zwei Nussschalen im Vordergrund. Obwohl die Temperaturen deutlich im Plus waren, brachen die aufdringlichen Westfalen, die mürrischen „McPommer“, die sturen Berliner nicht zuletzt durch die weltoffenen, sympathischen und gastfreundlichen Hamburger das Eis schneller als wir hätten sinken können. Keine Panik auf der Titanic. Die gemeinsame Sprache aller Preisträger wurde jedoch minütlich undeutlicher, denn schließlich saßen wir alle in einem Boot bzw. in zwei Booten mit funktionierenden Kühlschränken.

Nach dem gemütlichen Ausklang an der Hotelbar, einer Mütze Schlaf und einem reichhaltigen Frühstück stand der Besuch der Elbphilharmonie am Sonntagvormittag als nächstes Highlight auf der Agenda, denn nicht nur der Blick auf das (neue) Wahrzeichen Hamburgs in beeindruckend, sondern auch der Blick von der „Elphi“ (Plaza) über Hamburg ist wie Musik in Ohren, äh, Augen. Ob nun der „Alte Elbtunnel“, der „Michel“, die surreale „HafenCity“ oder aber der „Tele-Michel“ (Fernsehturm) – hier gab es 360° Hamburg. Wenn nur die elendigen Touristen nicht immer stören würden…

Da die Seeluft bekanntlich hungrig macht ging es anschließend zum Mittagessen mit entsprechender Sportlernahrung vom Foodtruck, der frische wie leckere (Ham-)Burger für uns zauberte. Nach der Fütterung der Raubtiere wussten die Akkordarbeiter am Grill sicher was sie getan haben. Auch für diesen Programmpunkt hatten die Chefplaner des „Dankeschön-Wochenendes“, Jessica Obereiner (HFV-Geschäftsstelle) und Andreas Hammer (HFV-Ehrenamtsbeauftragter), eine ganz besondere Location ausgewählt.

? An de Eck steiht ’n Jung mit ’n Tüdelband,
in de anner Hand ’n Eis vun Langnes(e) ??

Auf der Terrasse („Langnese-Café“) des preisgekrönten Unilever-Hauses in der HafenCity ließen wir in Spuckweite zur Elbe die Seele baumeln, um dann noch ein Produkt des Konsumgüterweltkonzerns zum Nachtisch zu „testen“. Bereits zu diesem Zeitpunkt stellten wir unilever, äh, unisono, fest: „So schmeckt der Sommer.“

Gut gelaunt machte sich die Gruppe dann auf den Weg zu einem ganz speziellen Highlight für uns Fußballer, wo wieder einmal deutlich wurde, was die irrwitzige Auslegung der Handspielregel so alles verursachen kann. Wir erlebten nach einer sehr, sehr launigen Busfahrt von der Elbe nach Alsterdorf, wo wir Hamburger ein wenig „klookschieten“ und vor allem die Neugierde der Berliner befriedigen konnten und nicht einen Cent Trinkgeld für die Informationen zu den durchreisten Stadtteilen und weiteren Sehenswürdigkeiten („Millerntor“, Bunker, …) erhielten. Kennste, kennste…?! Und warum dit Janze? Undankbares Völkchen, diese Hauptstadt-Flitzpiepen…

Zurück zu dem nächsten Event, das die „Regel 12“ auf ein neues, bis dato undenkbares Level führte. Bei dem Spiel in der Alsterdorfer Sporthalle – vor immerhin fast 4.000 Zuschauern – traf der HSV auf ein Team aus Hagen – und es wurde ein durchaus attraktives Fußballspiel – nur mit den Händen. Der Handball (!) Sport Verein Hamburg besiegte den VfL Eintracht Hagen mit 30:20 und schaffte am viertletzten Spieltag den Klassenerhalt in der 2. Bundesliga, um den die (Süd-)Westfalen weiterhin zittern müssen. Spätestens mit diesem deutlichen Ergebnis wurde die zahlenmäßig größte Gruppe des „Dankeschön-Wocheendes“, was mit der Größe des Landesverbandes zusammenhängt, auch sehr, sehr still und die selbst die „McPommer“ wussten nun, dass die „Wessis“ einfach keine Ballsportarten beherrschen: „Dort hat nichts Hand und Fuß“, hieß es hinter vorgehaltener Hand. Quasi zeitgleich fand das letzte Spiel des „echten“ HSV gegen den Meidericher SV im Hamburger Volksparkstadion statt, aber am Ende der kurzweiligen 2x 30 Minuten waren sich alle einig, dass die fremde Sportart durchaus ihren Reiz hatte und man sich durchaus einige Verhaltensweisen der fairen und teamorientierten Handballer abschauen könnte, vielleicht sogar sollte. In jedem Fall gewinnbringender als das Fußballspiel wenige Kilometer entfernt in HH-Stellingen. Übrigens, ganz besonders fiel die harmonische Atmosphäre auf den Rängen sowie bei der Ankunft und dem Verlassen der Sportstätte auf. Null Aggressionen. Null Stress. Null Hektik. Alles ganz entspannt.

Und dann gab es da noch ein Highlight für unsere Gäste, das nachhaltigen Eindruck hinterließ, während wir Hamburger zunächst kaum Notiz nahmen, weil wir es schon sehr lange kennen, denn bei nahezu allen Sportveranstaltungen auf Hamburger Boden, wo es Zeitstrafen gibt, klingt aus den Hallen- / Stadionlautsprechern eine Hymne der Hamburger Volksschauspielerin, Heidi Kabel, wenn die Gastmannschaft zahlenmäßig dezimiert wird. So auch am Sonntagnachmittag in der Alsterdorfer Sporthalle, als die Zuschauer lautstark mitsangen:

In Hamburg sagt man Tschüss, das heisst auf Wiederseh’n,
In Hamburg sagt man Tschüss, beim Auseinandergeh’n.
In Hamburg sagt man Tschüss, das klingt vertraut und schön,
und wer einmal in Hamburg war, der kann das gut versteh’n,
und wer einmal in Hamburg war, der kann das gut versteh’n.

https://www.youtube.com/watch?v=gJukOaYaGjg&t=58s

Und diese ironische Spitzfindigkeit, mit einem traditionellen Volkslied gegen die Übeltäter – bei den Sportarten Handball, Eishockey, Hockey, … – umzugehen, kam bei unseren Gästen sehr gut an. Mit diesen fünf Worten [ „In Hamburg sagt man Tschüss“ ] war nun endgültig der Bann gebrochen, und der Gassenhauer der nächsten Stunden war geboren. So einfach waren die Gäste also zufrieden zu stellen. Der ganze Aufwand, um am Ende mit einem Lied aus den „70ern“ den Brustlöser zu finden…?! Nun denn, in diesen Landesverbänden haben die Mitglieder ja nichts und niemanden. Da helfen wir Norddeutschen natürlich gern‘ aus. Wir sind offensichtlich ein halbes Jahrhundert weiterentwickelt.

Nach soviel „sportlicher“ Betätigung wurde es nun natürlich auch endlich Zeit für ein (reichhaltiges) Abendessen. Im „Carrasco Steakhouse“ in HH-Ottensen wurden wir mit einem reichhaltigen und abwechslungsreichen Buffet gestärkt und schafften die Grundlage für weitere Sportlergetränke mit allerhand isotonischen und ironischen Untertönen und einer glücklichen Nachbarschaft rund ums Steakhouse, die das just erlernte Hamburger Liedgut unserer Gäste noch ein ums andere Mal zu hören bekam.

Zu später Stunde reisten wir dann erneut per Shuttleservice ins Hotel nach HH-Altona. Die Busfahrt war allerdings ernüchternd, da „Rafa“ – Westfalens gute Seele – trotz mehrfacher Aufforderung einfach keinen ausgab. Ein echter Ludolf hätte sich indes nicht lumpen lassen. Nun denn, in der Hotellobby war man am Abend #2 wesentlich besser auf die trinkfreudige Gesellschaft vorbereitet und auch ohne das Zutun von „Rafa“ musste kein Teilnehmer verdursten.

Es war mir ein Fest, als Hamburger (HFV) Hamburg noch besser kennzulernen und dazu so viele sympathische Ehrenpreisträger-Kollegen mit vielen fachlichen, aber vor allem menschlichen Gesprächen getroffen zu haben und eine Menge Unsinn verzapft zu haben. So wie eine Mannschaftsausfahrt eben sein soll.

? In Hamburg sagt man…Daaanke ?? – und zwar Danke an alle, die zu diesem tollen Wochenende beigetragen und teilgenommen haben. Allen voran natürlich dem HFV-Team als perfekte Organisatoren, die die Messlatte für die nächste Ausrichter sehr, sehr hoch gelegt haben dürften. Selbstverständlich sind die obigen Spitzfindigkeiten ironisch gemeint und sollten bitte mit einem Augenzwinkern zu verstehen sein, aber das sollte sich eigentlich von selbst verstehen – zumindest für die Teilnehmer selbst.

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