A-Junioren-Schiedsrichter Bundesligalehrgang

Helsen, Jojo und HIT

Ich wurde dem DFB vom VSA/NFV erneut als A-Juniorenbundesligaschiedsrichter für die kommende Saison 15/16 gemeldet. Um in dieser Klasse aktiv sein zu dürfen, gilt es zusätzlich zum VSA- und NFV-Lehrgang einen DFB-Juniorenbundesligalehrgang zu absolvieren. Dieser fand dieses Jahr vom 31.07.15-02.08.15 im DFB-Stützpunkt in Kaiserau statt. Gemeinsam mit Konrad Oldhafer dem zweiten A-Juniorenbundesligaschiedsrichter aus Hamburg machte ich mich Freitagmorgens um 7:00h mit dem Zug auf in Richtung Kaiserau.

Lehrgangsbeginn war um 11:45h mit Begrüßung durch die Lehrgangsleitung (u.a. Helmut Geyer und Lutz Wagner) und einem anschließenden Mittagessen. Nach dem Mittagessen hielt Lutz Wagner in Miteinbezug diverser Szenen aus der abgelaufenen Saison einen Ausblick auf die Regelschwerpunkte in der kommenden Saison. In anschließenden Gruppenarbeiten erarbeiteten wir Szenen zum Thema Zweikampfbeurteilung und Handspiel und legten beim Handspiel ganz besonders den Fokus auf sogenannte „Graubereichszenen“, um diese anhand verschiedener Parameter zu beurteilen und auf eine möglichst einheitliche Auslegung bei den Entscheidungen zu kommen. Gleiches galt für die Beurteilung von Foulspielen, wenn es um die Frage einer persönlichen Strafe geht. Nach diesem theoretischen Teil sollten wir unter Anleitung von DFB-Schiricoach und Diplomsportlehrer Heinz-Dieter Antretter die „Anreise aus den Knochen“ bekommen und uns in einer Lockerungseinheit auf den am nächsten Morgen anstehenden Leistungstest optimal vorbereiten. Nach dieser sportlichen Einheit und dem anschließenden Abendessen kam es zum ersten qualifizierenden Teil des Lehrgangs: dem Konformitätstest und anschließend daran die Regelüberprüfung. Wir sahen 15 Szenen und mussten auf einem Ankreuzbogen die unserer Meinung nach richtige Spielfortsetzung und die eventuell auszusprechende persönliche Strafe notieren. Nach diesen kniffligen Szenen wurden uns noch 15 anspruchsvolle Regelfragen gestellt und danach war die theoretische Überprüfung des Wochenendes geschafft. Zum Freitagsspiel der 2. Bundesliga klang der Abend dann gemütlich aus.
Am Samstag stand dann früh morgens der HIT (High-intensive-training/Helsen)-Test an. Alle Teilnehmer absolvierten den Test erfolgreich und nach dem Verkünden der Ergebnisse der theoretischen Überprüfung stand fest, dass alle Teilnehmer den Lehrgang erfolgreich absolviert hatten. Nach dem Mittagessen hielt Bernhard Gutowski, Mitglied im DFB Kompetenzteam, einen sehr informativen Vortrag zum Thema Persönlichkeit und Generationskonflikte. Danach wurden die Gruppenarbeiten vom Vortag präsentiert. Zum Abschluss des Abends gingen wir nochmal auf den Fußballplatz und versetzen uns in die Lage eines Schiedsrichterassistenten. Anhand einiger praktischer Szenen erhielten wir Tipps von Joseph Maier (ex Bundesligaassistent), wie wir uns schwierige Situationen im Spiel einfacher gestalten können. Außerdem hatten wir noch eine Regenerationseinheit, um den Lauftest vom Morgen aus den Beinen zu bekommen. Mit einem gemütlichen Grillabend und dem Supercup Spiel zwischen Wolfsburg und Bayern endete auch dieser Tag.
Sonntagmorgen stand noch vor dem Frühstück Frühsport auf dem Programm. Hier wurde uns ein Ausblick auf die Zukunft gewährt: Von der FIFA wird der sogenannte JoJo-Test als Leistungsüberprüfung eingeführt, der den HIT-Test ablöst. Dieser wird ab nächstem Sommer auch vom DFB eingeführt und wird somit in naher Zukunft auch auf die Juniorenbundesliga runtergebrochen. Wir machten einen Ausschnitt davon, der es schon ordentlich in sich hatte. Nach den üblichen Vorträgen von den Ansetzern und einem Rückblick von Heinz-Dieter Antretter auf unsere sportliche Leistung des Lehrgangs, rundete Lutz Wagner den Lehrgang mit weiteren Videoszenen und gemeinsamen Einschätzungen derer ab.
Ich war sehr froh an diesem Lehrgang teilgenommen zu haben, da er einen hohen Grad an Professionalität innehat und ich von wirklichen Experten auf die kommende Saison vorbereitet wurde.
Vielen Dank an alle, die mir dieses Erlebnis ermöglicht haben.
Jorrit Eckstein-Staben

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