Der Fußballwettbewerb in Deutschland läuft friedlich und störungsfrei. Zum vierten Mal haben der Deutsche Fußball-Bund (DFB) und seine Landesverbände anhand des Online-Spielberichts der Schiedsrichter ein Lagebild erhoben. In der abgelaufenen Saison 2017/2018 wurden 0,05 Prozent aller erfassten Amateurspiele aufgrund von Gewalt- oder Diskriminierungsvorfällen abgebrochen. Bei 0,31 Prozent der Spiele kam es zu einer Gewalthandlung, bei 0,21 Prozent der Spiele zu einer Diskriminierung.
Prozentual entsprechen alle drei Zahlen exakt den Werten des Vorjahres. 99,51 Prozent aller Spiele wurden komplett störungsfrei gemeldet. Seit der Saison 2014/2015 erhebt der Deutsche Fußball-Bund ein Lagebild des Amateurfußballs. Es spiegelt auf Basis der Online-Spielberichte der Schiedsrichter wider, wie oft es zu Spielabbrüchen sowie Störungen kam. Als Störungen werden Gewalthandlungen und Diskriminierungen erfasst.
Bei 4087 Spielen kam es zu einer Gewalthandlung, bei 2768 Spielen zu einer Diskriminierung. Als Gewalthandlung werden Vorkommnisse gemeldet, bei denen ein Beschuldigter einen Geschädigten körperlich angreift – beispielsweise durch Schlagen, Treten oder Spucken. Auch Versuche sind zu melden. Eine Diskriminierung liegt vor, wenn die Menschenwürde einer Person oder Gruppe verletzt wird. Dieser Fall liegt vor, wenn eine Person oder Gruppe durch eine herabwürdigende Äußerung, Geste oder Handlung in Bezug auf die Hautfarbe, Sprache, Herkunft, Religion, sexuelle Identität, das Geschlecht oder Alter in der Würde verletzt wird.
„Die Belastung der Schiedsrichter ist enorm, wenn man sich vor Augen führt, dass die Schiedsrichter gerade im Amateurbereich oftmals alleine auf dem Platz stehen, Spieler hingegen gibt es in der Regel mehr als zwei Dutzend“, sagt Björn Fecker, der Vorsitzende der DFB-Kommission für Gesellschaftliche Verantwortung. „Auch alle anderen Gruppenkategorien – also Zuschauer und Trainer, Vereinsverantwortliche oder Funktionäre – umfassen einen deutlich größeren Personenkreis. Berücksichtigt man diesen Umstand, sind die Unparteiischen die mit Abstand größte Geschädigtengruppe.“
DFB-Vizepräsident Ronny Zimmermann, der im Präsidium des Fußballdachverbandes die Belange der Schiedsrichter vertritt, sagt: „Der Fußball schafft Orte der Gemeinschaft. Doch immer noch kursieren leider reißerische Geschichten über Gewaltexzesse, Prügelorgien und Gewalt gegen Schiedsrichter. Die Wirklichkeit schaut anders aus. Die 80.000 Spiele an einem ganz normalen Wochenende stärken unser Miteinander in Deutschland. Klar ist aber auch: Gewalt gegen Schiedsrichter, Spieler oder wen auch immer ist absolut inakzeptabel. Gegen jeden Täter muss konsequent gehandelt und im Schuldfall streng geurteilt werden.“
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