Am 30. Oktober 2015 fanden sich 26 „hungrige“ TeilnehmerInnen im Clubheim des SC Poppenbüttel ein, um sich beim ersten Anwärterlehrgang des BSA Walddörfer in dieser Serie zum Schiedsrichter ausbilden zu lassen.
Nach den einleitenden Worten und dem Erarbeiten von positiven Eigenschaften eines guten Schiedsrichters ging es gleich los mit der theoretischen Regelkunde. Neugierig wurden die ersten Informationen über den Schiedsrichter, das Spielfeld, den Ball, die Spielzeit und kleinere, aber wichtige Regelbestimmungen aufgenommen. Nach über drei Stunden gingen alle dann geschafft und erwartungsfroh nach Hause.
Der Samstag begann pünktlich um 9 Uhr – eine wichtige Eigenschaft eines guten Schiris, die Pünktlichkeit. Mir zur Seite stand nun unser Beobachtungswart Christian Hülle, der mit mir gemeinsam über die Anzahl der Spieler, Abseits und die wichtigste Regel – Regel 12 – theoretisch und praktisch referierte.
Nach dem reichhaltigen und ausgezeichneten Gulasch ging es nachmittags dann in die praktische Fallbesprechung. Hier wurden nun viele Szenen aufgezeigt, darüber diskutiert und die regeltechnisch richtigen Entscheidungen erarbeitet.
Geschafft, aber frohen Mutes zogen alle TeilnehmerInnen abends nach Hause. Während wir von der Lehrgangsleitung schon das Feierabendbier genießen durfte, mussten alle „SchülerInnen“ noch Hausaufgaben erledigen.
Am sonnigen Sonntag waren alle ausgeschlafen erschienen. Gestärkt mit Kaffee, Kakao und Brötchen im Clubheim des SC Poppenbüttel wurde die Hausarbeit besprochen und wieder eifrig diskutiert. Hier erarbeiteten die Teilnehmer selbstständig Lösungen, wie man eine Regelfrage angeht, um sie zu verstehen und die richtige Entscheidung treffen zu können.
Um 12 Uhr erschien dann Werner Tank vom VSA und nahm die Prüfung ab. Keiner der Prüflinge benötigte die maximale Zeit, so dass das Korrigieren schon recht schnell beginnen konnte.
Das Ergebnis war für alle völlig überraschend. Meine Erfahrung war, je besser ein Lehrgang läuft, desto schlechter war das Ergebnis. Heute war es genau anders herum. Bedingt durch die ausgezeichnete Mitarbeit aller TeilnehmerInnen, der Aufteilung in zwei Räume während der Prüfung sowie der guten Bewirtung durch die Wirtsleute im Clubheim des SC Poppenbüttel, so dass jeder Ruhe hatte, die Fragen richtig zu lesen, fiel das Ergebnis nicht nur gut, sondern ausgezeichnet aus. Von insgesamt 650 Punkten für alle Prüflinge wurden 633 erreicht! Solch ein exzellentes Ergebnis hatte ich bei den bisher von mir als verantwortlicher Leiter durchgeführten 49 Lehrgängen noch nie.
So war mein „Jubiläumslehrgang“, der seit 1991 nunmehr 50. von mir verantwortlich durchgeführte Anwärterlehrgang mit insgesamt 1.490 ausgebildeten Schiedsrichtern, ein voller Erfolg für uns alle! Bleibt zu hoffen, dass viele der neuen Kameradinnen lange der Schiedsrichterei treu erhalten bleiben.
Am Freitag-Abend habe ich noch Frank, einen „Supporter“ der Poppenbütteler Liga, der auch gerne über Schiedsrichter schimpft, kennen gelernt. Er fragte neugierig, was wir denn da machen. Frank war voller Begeisterung darüber, dass sich so viele Sportler für die Pfeiferei begeistern. Vielleicht hat der Lehrgang ja auch dazu beigetragen, dass Frank künftig etwas ruhiger mit auf dem Platz in Richtung Schiedsrichter wird…
Christian Henkel, Lehrwart BSA Walddörfer