13. Jahresempfang 2021 des Hamburger Fußball-Verbandes

Hamburg, 30.08.2021 – Es war ein besonderer Jahresempfang unter besonderen Vorzeichen. Corona wirkte sich noch aus. Die Teilnehmerzahl war arg begrenzt. Alle Teilnehmer*innen mussten getestet sein. Und im Saal herrschte Maskenpflicht. Und es war der Montag, nachdem am Donnerstag vorher Präsident Dirk Fischer und Vizepräsident Carl-Edgar Jarchow ihren Rücktritt für Ende Oktober erklärt hatten.

Aber die 200 Gäste, die da waren, ließen sich die Laune nicht verderben und erlebten einen bunten Abend mit einem kompakten Programm im Großen Festsaal mit einem leckeren Mahl zum Abschluss. Und viele brachten ihre Freude zum Ausdruck, mal wieder ungezwungen bekannte Gesichter im festlichen Rahmen zu treffen und über Fußball zu schnacken.

 „Wir sind dankbar und glücklich, dass wir nach der Absage 2020 wieder den Jahresempfang abhalten können – leider jedoch nur mit beschränkter Teilnehmerzahl möglich. Wir bitten um Ihr Verständnis. …. Wir haben gemeinsam eine schwierige Krise durchleben müssen – in menschlicher und finanzieller Hinsicht. Jetzt hoffen wir, zur Normalität zurückkehren zu können. Gerade sind wir in eine neue Saison 2021/22 gestartet und hoffen, diese auch durchführen zu können. Besonders interessiert sind wir daran, dass vor allem unsere Kinder wieder spielen können. Denn diese haben in den letzten eineinhalb Jahren besonders gelitten. Die Corona Pandemie hat dabei vor allem die Situation sozial schwächerer Familien zusätzlich erschwert. Wir sind dabei, in allen Bereichen – in der Qualifizierung, bei den DFB-Vereinsdialogen, im Schiedsrichterbereich, und vor allem im Bereich der sozialen und gesellschaftlichen Verantwortung – mit großem Engagement zu arbeiten.
Carl-Edgar Jarchow und ich haben letzten Donnerstag unseren Rücktritt erklärt, um in dieser Neustart-Phase mit einem verjüngten HFV-Team durchstarten zu können. Das soll jedoch heute kein Thema sein. Wir wünschen uns alle im Präsidium einen vertrauensvollen und harmonischen Übergang.“

 „Ich habe mich sehr gefreut über die Einladung. Freitag kam diese Meldung über den Rücktritt des Präsidenten, zu der ich gern ein paar Sätze sagen würde. Sie, Herr Fischer, haben eine Entscheidung getroffen, die im Sport und in der Politik nicht immer alle zum richtigen Zeitpunkt treffen: sich selbst aus dem Spiel zu nehmen, aus eigenen Stücken und zu dem Zeitpunkt zu gehen, an dem es richtig ist. Wir kennen uns seit vielen Jahren, Herr Fischer, ich habe mit Ihnen meine Erfahrungen gemacht – das war nicht immer leicht. Aber bei allen Auseinandersetzungen ist mir immer klar gewesen, es geht hier darum für den Fußball etwas herauszuholen, für den Sport. Den Begriff des Kompromisses sehen Sie nicht negativ, sondern in der Hinsicht, dass Meinungen und Ansichten zusammengeführt werden. Das schätzen wir an Ihnen und hoffen, dass es so gut weitergeht… Wo wir stehen, dazu haben Sie etwas gesagt. Sie haben recht, der Sport hat einiges einstecken müssen. Ich habe Grund zu der Hoffnung, dass wir gerade die Lichter am Ende des Tunnels sehen. Zusammenhalt, Teamgeist, Fairness, Einsicht und Disziplin – das macht den Sport aus. Und die letzten Monate haben gezeigt, dass wir mit diesen Werten auch die Pandemie meistern können. Sie müssen in der Pandemie einen Spagat leisten: Sie haben eine Gesamtverantwortung und wollen auf der anderen Seite natürlich das meiste für unseren Sport herausholen. Dabei war der Hamburger Fußball während der Pandemie sehr verantwortungsvoll und verantwortungsbewusst, wenn es darum ging, mit dieser Situation richtig umzugehen.
Wo stehen wir? Wichtiges Thema sind die Sportanlagen und Plätze: Was machen wir mit jungen Leuten, die Fußball spielen wollen aber nicht können, weil Vereine lange Wartelisten haben? Eine wachsende Stadt heißt mehr Menschen, mehr Verkehr, mehr Infrastruktur. Wir müssen dafür sorgen, dass auch die Sportinfrastruktur wächst. Wir müssen dafür sorgen, dass die Sportinfrastruktur mit dem Wachsen der Stadt mithält! Dazu ein paar Zahlen: Seit Anfang 2019 bis heute sind rund 130 Sportanlagen fertig gestellt. Für die nächsten drei Jahre werden für noch nicht bestehende Bauten 420 Mio. durch die Stadt zur Verfügung gestellt. Obwohl es in Zeiten der Corona-Pandemie sicherlich andere wichtige Ausgabenfelder gibt, stehen wir dahinter, dies trotzdem zu tun. Die Zahlen signalisieren, dass wir uns anstrengen müssen und dass wir diesen Ansprüchen auch gerecht werden.
Das ist eine gemeinsame Aufgabe für uns alle: Wir dürfen nicht nur sagen, wir müssen weiter ausbauen, sondern wir müssen das ganze System der Sportinfrastruktur verbessern. Die Plätze müssen auch so intensiv genutzt werden, wie es nur möglich ist. Mit Blick auf die Verknappung der Fläche, die wir haben, müssen wir einen Umdenkprozess starten: Dazu gehört eventuell auch, dass Vereine auf andere Plätze ausweichen müssen, die freie Kapazitäten haben – auch wenn sie nicht direkt um die Ecke liegen. Auch das ist denkbar. Ich setze weiterhin auf gute Zusammenarbeit mit dem HFV und wünsche gute Entscheidungen in der nahenden Zukunft!“

Er ging ausführlich in seiner Rede auf die Situation im DFB und NFV ein und bedankte sich bei Dirk Fischer für die Immer gute Zusammenarbeit auf norddeutscher Ebene: „Ich freue mich sehr, dass ich nach einem Jahr Abstinenz hier sein kann. Ich freue mich mit Ihnen auf einen schönen Abend im Zeichen des Fairplay, der Würdigung der außergewöhnlichen Kreativität der Vereine und mit Dirk Fischer, der Freitag seinen Rücktritt erklärt hat. Lieber Dirk, während unserer Präsidiumszeit im NFV und im DFB habe ich dich als Kollege und Menschen sehr zu schätzen gelernt. Deine loyale Art und deinen politischen Instinkt, deine Fähigkeit, komplexe Zusammenhänge zu erfassen, bewundere ich.“

Geehrt wurden 24 Vereine mit dem Sparda-Bank Hamburg Fairnesspreis. Da es diesmal mangels Spiele, die durch den Corona-Lockdown nicht stattfanden, keine Bewertungskriterien durch gelbe und rote Karten gab, hatte die Sparda-Bank mit dem HFV einen Onlinewettbewerb ausgeschrieben, in dem die HFV-Vereine ihre Initiativen und Aktivitäten in der Corona-Krise aufzeigten und damit auch den Wertebegriff Fairplay mit viel Kreativität und Sinn erfüllten. Für die Sparda-Bank war Jörn Ehrke (Abteilungsleiter Marktbereich Süd) mit HFV-Präsident Dirk Fischer auf der Bühne und übergab symbolisch erstmal einen Scheck über die Gesamtsumme von 39.000,- Euro, die dann an die 24 Gewinner-Vereine verteilt wurden. 

Jugendspielerin des Jahres wurde Sophie Nachtigall, HSV. Die Ehrung nahm die Vorsitzende des Ausschusses für Frauen- und Mädchenfußball, Andrea Nuszkowski, vor und Sophie Nachtigall zeigte ich hellwach und plietsch bei zahlreichen Fragen.
Der Jugendspieler des Jahres wurde Igor Matanovic, FC St. Pauli, der die Ehrung durch den Verbands-Jugendausschuss-Vorsitzenden Jens Bendixen-Stach leider verpasste, da er einen wichtigen Termin in Frankfurt hatte. Er ließ es sich aber nicht nehmen, aus dem fahrenden ICE ein Video mit Worten des Dankes zu schicken.

Für seine Verdienste um den Hamburger Fußball-Verband, den Holsten als Premiumsponsor vor allem mit dem Vereinsehrenamtspreis und im Bereich des Erwachsenfußballs und Fußball für Ältere unterstützt, würdigte HFV-Präsident Dirk Fischer Sebastian Holtz und überreicht ihm die Ehrenspange des Hamburger Fußball-Verbandes. Holtz konnte auf der Bühne verkünden, dass der Vertrag zwischen Holsten und dem HFV gerade für zwei Jahre verlängert wurde.

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