Sterne des Sports in Hamburg

Hamburg, 11. Oktober 2017 – Die Hamburger Volksbank und der Hamburger Sportbund haben zum siebten Mal die „Sterne des Sports“ vergeben. Die Gewinner freuen sich über einen Stern in Silber und Siegprämien in Höhe von insgesamt 7.000 Euro. Ausgezeichnet wurden der SC Condor, das Goldbekhaus und die Hausbruch-Neugrabener Turnerschaft.

Der Wettbewerb unter der Schirmherrschaft von Sportsenator Andy Grote zeichnet das vielfältige ehrenamtliche Engagement der Hamburger Sportvereine aus. Die Laudationes auf die Gewinner hielten Staatsrat Christoph Holstein, Felix Mehrkens vom Handball Sport Verein Hamburg und Ralph Lehnert, Vorstandsvorsitzender des Hamburger Sportbunds. Durch den Abend führte Moderator Uli Pingel.

„Tief beeindruckt und voller Freude ehren wir zum siebten Mal die Leistungen der Hamburger Sportvereine. In Zeiten gesellschaftlicher Polarisierungen beweisen die diesjährigen Preisträger vor allem eins: die menschliche Selbstverständlichkeit im Ehrenamt: Über den Sport hinaus identifizieren sich hoch motivierte Vereinsmitglieder sehr lebendig mit den Themen vor Ort, übernehmen nachhaltig persönliche Verantwortung und staunen stolz über die Nominierung für die Sterne des Sports. Engagement und aktive Gestaltung der Gesellschaft ist hier Alltag – und deshalb umso auszeichnungswürdiger“, so Dr. Reiner Brüggestrat, Vorstandssprecher der Hamburger Volksbank.

Eine hochkarätig besetzte Jury hatte die Projekte überprüft und neben der sportlichen Leistung vor allem das soziale Engagement bewertet. Dazu zählten klassische Themen wie Gesundheit, Familie, Kinder und Jugendliche, sowie gesellschaftspolitische Programme zur Integration und Hilfe für Behinderte.

„Sportvereine leisten viel, wenn sie Sport organisieren. Sie leisten aber noch viel mehr darüber hinaus. Sportvereine sind heute unverzichtbar für eine lebenswerte Nachbarschaft. Ohne sie gäbe es sehr viel weniger soziale Bindung in unseren Wohnvierteln. Wir danken der Hamburger Volksbank, mit deren verlässlicher Hilfe wir die Sterne des Sports verleihen können, um den Leistungen der Vereine im Breitensport zu der Aufmerksamkeit zu verhelfen, die sie verdienen“, sagte Ralph Lehnert, Vorstandsvorsitzender des Hamburger Sportbunds.

Der SC Condor (1. Platz, Großer Stern in Silber) wurde für sein jahrelanges Engagement für die Integration von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit Migrationshintergrund geehrt. Der Stützpunktverein des Programms „Integration durch Sport“ erweiterte seit Beginn der Flüchtlingswelle 2015 sein Sportangebot für Flüchtlinge und arbeitete eng mit Erst- oder Folgeunterkünften zusammen. Die Jury überzeugte der Umfang, die Systematik und die Nachhaltigkeit der Arbeit. Heute sind im SC Condor rund 40 Nationen aktiv. Für den Erfolg seiner Arbeit entwickelte der Verein passende Sportangebote und eine entsprechende Struktur in der Vereinsarbeit. Ein Beispiel für passende Sportangebote ist der Sport für muslimische Frauen, für die die Sporthalle nicht einsehbar sein darf. So wurde eine Integrationsbeauftragte benannt und für eine kontinuierliche Aus- und Weiterbildung der Engagierten gesorgt, zum Beispiel im Umgang mit traumatisierten Menschen. Zur Kommunikation und Vernetzung im Umfeld wurde mit diversen Organisationen zusammengearbeitet und im Verein eigens ein Botschafter des Sports etabliert, der 2014 selber aus dem Irak geflohen war.

Der Goldbekhaus e.V. (2. Platz, kleiner Stern in Silber) wurde für sein Projekt „WIR IM QUARTIER“ ausgezeichnet. Mit diesem Projekt veränderte der Verein in Kooperation mit „Q8-Quartiere bewegen“ und der Kirchengemeinde Winterhude-Uhlenhorst seine Nachbarschaft. Das Ziel war die Bündelung bürgerschaftlichen Engagements. Ein Jahr lang wurden für die neuen Nachbarn im Quartier Sport- und Kulturangebote organisiert. Es gab Konzerte und Theater, gemeinsamen Sport, Kochen, Essen und Sprachkurse, Helfer wurden in eigenen Veranstaltungen begleitet, Menschen übernahmen Patenschaften für Flüchtlinge und führten sie in die Nachbarschaft ein. Helfer wurden in eigenen Veranstaltungen auf ihren Einsatz vorbereitet. Anwohner aus dem Quartier übernahmen Patenschaften für Flüchtlinge in der Nachbarschaft. Das gesamte Angebot war für Geflüchtete kostenlos.

Die Hausbruch-Neugrabener Turnerschaft von 1911 e.V. (3. Platz, kleiner Stern in Silber) wurde für ihr Projekt „HNT-Startpilot / Ein Ausbildungskonzept“ ausgezeichnet. Die Jury überzeugte die kluge Verbindung von gesellschaftlichem Engagement für Jugendliche und der Bindung von Ehrenamtlichen an den eigenen Verein.
Mit dem Projekt hat der Verein einen strukturierten Weg über mehrere Jahre entworfen. Helfer für Sportgruppen werden ausgebildet und beim Einsatz begleitet. Die jungen Menschen werden bis zur Ausbildung als Jugendgruppenleiter oder Übungsleiter gebracht. Ideen der jungen Menschen, zum Beispiel für Veranstaltungen, werden mit Unterstützung des Vereins umgesetzt. Abschließend hilft der Verein bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz. Den Startpiloten stehen Mentoren immer zur Seite. Mit seinem Projekt spricht der Verein die Interessen junger Menschen an und begeistert sie gleichzeitig für ein langfristiges Engagement im Verein.

Der SC Condor (1. Platz) geht mit seinem „Großen Stern in Silber“ in das Rennen um den „Großen Stern des Sports“ in Gold, der seit 2004 jährlich in Berlin vergeben wird. Die Preisverleihung für die diesjährigen Gewinner nimmt Bundeskanzlerin Angela Merkel im Januar 2018 vor. Der Gewinner dieses Preises erhält ein Preisgeld von 10.000€.
Das Goldbekhaus (2. Platz) wurde von der Jury außerdem für den Zuschauerpreis nominiert. In einem zweiwöchigen Online-Voting können Zuschauer des ARD-Fernsehens für ihren Favoriten stimmen.

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