Projektwoche Schiedsrichterausbildung an der Stadtteilschule Richard-Linde-Weg in Lohbrügge

Von links: Silvia Rebert, Christian Henkel und Hürüze Belin

Silvia Rebert ist Lehrerin an der Stadtteilschule Richard-Linde-Weg in Hamburg-Lohbrügge. Vor den Herbstferien stand an der Schule eine Projektwoche mit Schwerpunkt Sport an. Aufgrund ihrer Sport- und Fußballbegeisterung war klar, dass sie ein Projekt mit Fußball anbieten würde. Aber was? Motiviert durch ihren Sohn Martin, der begeisterter Schiedsrichter bei BU ist, kam ihr die Idee der Schiedsrichterausbildung. Zumal bei Fußballturnieren an der Schule immer Schiedsrichter fehlen. Es folgte eine Kontaktaufnahme zum HFV, die Anfrage landete schließlich bei mir.

Da ich noch fünf Resturlaubstage hatte, habe ich spontan zugesagt, den Lehrgang zu leiten.
Obwohl ich alter Lohbrügger bin, war mir die tolle Lage im Grünen am Lohbrügger Wasserturm und die Schönheit der Schule gar nicht bewusst. In diesem Umfeld bringt Lernen richtig Spaß!
Am ersten Tag wurde ich sofort von Silvia und Hürüze Belin, die an allen Tagen als Lehrerinnen das Projekt begleiteten, empfangen. In der Lehrerschaft fühlte ich mich auch gleich wohl, es war so, als ob ich schon jahrelang dort tätig bin.
24 Schüler, darunter zwei Mädchen, fanden sich am ersten Tag ein. Leider erkrankte Bianka für den Rest der Woche, so dass Michelle einsam „ihren Mann“ stand. Bei optimalen Rahmenbedingungen (Whiteboard, Internet) wurden an den ersten zwei Tagen die Regeln sowohl theoretisch als auch mit Videoszenen unterlegt vermittelt.
Am dritten Tag wurde das Erlernte durch Übungsbögen und Situationsbeschreibungen vertieft, um sich auf die für Donnerstag geplante Prüfung vorzubereiten. Am Ende des Tages wurde dann noch die „Pinkelszene“ von Jens Lehmann (während eines Spieles verließ Jens Lehmann das Spielfeld, entleerte sich hinter der Bande und betrat unbemerkt von allen wieder das Spielfeld) regeltechnisch analysiert und weitere schöne Fußballszenen gezeigt.
Am Donnerstag dann das große Zittern. Nach Besprechen der Hausarbeit ging es in die Prüfung. Die Spannung wuchs. Da alle SchülerInnen in den neun Schuldoppelstunden (jeden Tag von 8:00 Uhr bis 13:20 Uhr mit zwei halbstündigen Pausen) toll mitgearbeitet hatten, war das Ergebnis äußerst respektabel und wurde von den Lehrern und mir auch nicht anders erwartet: Michelle und alle anderen männlichen Teilnehmer haben die Prüfung erfolgreich abgelegt. Leider zählten die Prüfungen von Larry und Jonny nicht, da beide noch nicht 14 Jahre alt sind. Sicherlich werden beide bei Erreichen der Altersgrenze die Prüfung nachholen.

Auch Silvia hat die Prüfung – außer Konkurrenz – mitgeschrieben und bravourös gemeistert!
Beim anschließenden Kick in der Halle wurde das Erlernte gut umgesetzt – viele wollten bei dem kurzfristig organisierten Turnier als Schiedsrichter pfeifen.
Zum Lohn haben alle Prüflinge eine Bescheinigung über die erfolgreich abgelegte Prüfung erhalten. Nach einem Frühstück und dem Film „Das Wunder von Bern“ schloss der Lehrgang dann am Freitag. Hoffen wir, dass alle Kameraden von ihren Vereinen gut aufgenommen, die erlernten Kenntnisse während der theoretischen Ausbildung gut in der Praxis umgesetzt werden und sich die Begeisterung aller TeilnehmerInnen während der Projektwoche auch bei der Bereitschaft zur Übernahme von Spielleitungen zeigt.
Für Hürüze war der Abschluss des Lehrganges auch zugleich der letzte Arbeitstag vor dem Mutterschutz – der nächste Fußballer (oder auch Schiedsrichter?) ist bereits im Anmarsch…
Früher war mein Traumberuf Lehrer. Nach einer Woche „Lehrer“ zolle ich dem Beruf großen Respekt ab – von wegen „Halbtagsjob“ und viel Freizeit…
Christian Henkel, Lehrwart BSA Walddörfer

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