Modus des DFB-Pokals bleibt bestehen, DFB und DFL beschließen Unterstützungs-Paket für Amateure

Im Rahmen eines Spitzengesprächs haben sich die Vertreter von DFB und DFL am heutigen Freitag in Frankfurt/Main darauf verständigt, dass der bisherige Modus des DFB-Pokals auch weiterhin bestehen bleibt. Neben verbesserten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für die teilnehmenden Amateurklubs wurde darüber hinaus ein umfangreiches Paket zur Unterstützung des Amateurfußballs vereinbart.

Zu den Kernpunkten gehören die Ausbildungs-Honorierung der Amateurvereine durch die DFL in Höhe von rund 4 Millionen Euro und die Förderung der Nachwuchsarbeit in der 3. Liga mit 3 Millionen Euro. Darüber hinaus gibt der DFB zusätzliche 6 Millionen Euro in seine Landesverbände, um die Entwicklung des Fußballs voranzubringen und die Vereine und Ehrenamtlichen an der Basis zu entlasten.

Mit Blick auf den DFB-Pokal bleibt es demnach auch künftig beim etablierten Modus mit 64 Teilnehmern an der 1. Hauptrunde, dazu gehören wie bisher auch alle Vereine der Bundesliga und 2. Bundesliga, vier Teams der 3. Liga sowie die für den Wettbewerb qualifizierten 24 Amateurvertreter. Die von den Amateurvereinen in der 1. Hauptrunde
bisher zu zahlende Reisekostenpauschale für den Gastverein entfällt, daneben erhalten sie einen höheren Organisationszuschuss. Die Prämien, die in der 1. Runde vom DFB ausgeschüttet werden, sind für Profis und
Amateure gleich.

DFB-Präsident Reinhard Grindel sagt: „Der DFB-Pokal bezieht seinen Reiz aus den Begegnungen „Klein gegen Groß“. Dabei bleibt es. Jeder Pokalteilnehmer kann weiter seinen Traum von einem Los gegen Bayern München oder Borussia Dortmund träumen. Das stärkt auch die Attraktivität unserer Landesverbandspokale.“

Die Spitzenrunde von DFB und DFL verständigte sich des Weiteren auf einen „Aktionsplan Amateurfußball“. Zu den wesentlichen Bestandteilen gehört die zukünftig erheblich höhere finanzielle Entschädigung für Amateurvereine, die Spieler ausgebildet haben, die später einen Lizenzvertrag bei Bundesligisten erhalten. Berücksichtigt werden
Ausbildungsleistungen ab dem 6. Lebensjahr. In Anerkennung dafür stellt die DFL den Amateurvereinen über 4 Millionen Euro bereit.

DFL-Präsident Dr. Reinhard Rauball: „Das Miteinander von Profis und Amateuren zeichnet den Fußball in Deutschland aus. Von daher ist es folgerichtig, dass unter anderem erfolgreiche Nachwuchsarbeit im Amateurbereich künftig noch stärker honoriert wird. Mit Blick auf den DFB-Pokal respektiert die DFL den Wunsch des DFB, am bisherigen Modus festzuhalten und nicht dem DFL-Vorschlag zu folgen, der vorsah, zusätzliche Teilnehmer aus dem Amateurbereich zuzulassen, alle Amateurklubs finanziell besser zu stellen und den Spitzenvereinen der
Bundesliga zusätzlichen Freiraum für internationale Auftritte zu ermöglichen.“

Der DFB stellt seinerseits für die Vereine der 3. Liga zwei Millionen Euro für zusätzliche Maßnahmen zur Nachwuchsförderung zur Verfügung. Eine Million erhalten die Vereine der 3. Liga aus zusätzlichen
TV-Einnahmen für das Relegationsspiel zur 2. Liga. Mit weiteren 6 Millionen Euro unterstützt der DFB seine Landesverbände. Diese Mittel sollen gezielt für eine Digitaloffensive, die Ausstattung der Landesverbandspokale und die Entlastung der Fußballvereine an der Basis eingesetzt werden.

DFB-Präsident Reinhard Grindel: „Mit diesem umfassenden Paket wird die Einheit von Amateuren und Profis mit Leben erfüllt. Es ist das größte Paket, das je für den Amateurfußball geschnürt wurde. Es hilft gerade den besonders engagierten Vereinen, von deren guter Jugendarbeit auch die Bundesligisten profitieren. Die massive Unterstützung der 3. Liga hat hoffentlich zur Folge, dass die Vereine zu einem fairen Kompromiss bei der Aufstiegsregelung von der Regionalliga beitragen.“

Gleichzeitig beschloss die Spitzenrunde, dem DFB-Präsidium die Einberufung eines außerordentlichen DFB-Bundestages für den 8.12.2017 zu empfehlen. Dabei soll nicht nur endgültig über den Bau des neuen DFB auf
der ehemaligen Galopprennbahn in Frankfurt und eine neue Aufstiegsregelung zur 3. Liga entschieden werden, sondern auch ein erneuter Beschluss über den Grundlagenvertrag unter Einschluss der in konkreter Fassung zur Abstimmung vorzulegenden Zusatzvereinbarungen zwischen DFB und DFL gefasst.

Dr. Rainer Koch, 1. Vizepräsident Amateure: „Die Einheit von Profi- und Amateurfußball unter dem gemeinsamen Dach des DFB ist die größte Stärke und das wichtigste Gut des deutschen Fußballs. Dies wird einmal mehr durch die im Maßnahmenpaket gemeinsam vereinbarten großen Unterstützungsleistungen für den Amateurfußball und insbesondere auch durch den unverändert bestehen bleibenden Modus für den DFB-Pokal bekräftigt. Ebenfalls bestehen bleiben wird der zwischen DFB und DFL vereinbarte Grundlagenvertrag samt seiner Zusatzvereinbarungen, die entgegen in den vergangenen Monaten wiederholt geäußerter Kritik für den
Amateurfußball und die Landesverbände des DFB keinesfalls nachteilig sind. Dies soll nunmehr durch ein eindeutiges Votum der Delegierten des außerordentlichen Bundestages zu den in vollem Wortlaut vorzulegenden Zusatzvereinbarungen zweifelsfrei klargestellt und damit dauerhaft außer jeden Streits gestellt werden.“

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