Kicking Newcomers – HFV-Projekte in Erstaufnahmen

Arasch Mostauli und Henry Barker waren mit einigen Teilnehmern beim Turnier und waren sehr zufrieden mit der Teamleistung ihrer Gruppe

Die Integration von Flüchtlingen bewegt nicht nur die Sportvereine, sondern auch uns als Hamburger Fußball-Verband (HFV). Aus diesem Grund haben wir bereits im letzten Jahr das Projekt „Kicking Newcomers“ ins Leben gerufen, mit dem wir genauso wie unsere vielen Vereine einen Beitrag zur Integration von Flüchtlingen leisten wollen.
Derzeit sind wir in zwei Erstaufnahmen in unserem Stadtteil aktiv.

Einmal pro Woche gibt es im Holstenhofweg und im Moorpark in Jenfeld ein Fußballangebot für Kinder und Jugendliche. Bei beiden Maßnahmen arbeitet der HFV mit dem Verein Zweikampfverhalten (ZKV) zusammen.
Teilnehmer/innen sind im Holstenhofweg 14-18 Kinder im Alter von 7-18 Jahren sowie ca. 10 über 18-Jährige (sie stammen aus Syrien, dem Irak, Afghanistan und Eritrea, einige wenige auch aus dem Balkan).
Die Arbeit mit den Flüchtlingen verfolgt diverse Ziele: Die Kinder/Jugendlichen sollen über den Sport erlernen, wie sie fair miteinander umgehen, Konflikte lösen und kritische Situationen bewältigen. Aufgrund des Aufeinandertreffens von vielen verschiedenen Sprachen, Kulturen und Nationalitäten achten wir besonders darauf, dass es zu keinen Grüppchenbildungen und Ausgrenzungen kommt, sondern dass alle gemeinsam spielen. Deutsch dient hierbei als gemeinsame Sprache. Somit vermitteln wir auch Sprache und interkulturelle Kompetenz.
Zudem ist es uns ein besonderes Anliegen, unseren Teilnehmern/innen beizubringen, dass Mädchen und Jungen bzw. Männer und Frauen gleichberechtigt sind. Hierzu laden wir immer wieder weibliche Trainerinnen ein und motivieren gezielt die Mädchen/jungen Frauen im Camp am Kurs mitzumachen.
Weiteres Ziel ist die Vermittlung der Jugendlichen an Sportvereine, um ihnen den Einstieg in das gesellschaftliche Leben zu vereinfachen. Teilweise unterstützen wir sie darüber hinaus bei Schulproblemen oder Wohnungssuche.
Zum Trainerteam gehören Henry Barker, ehemaliger Teilnehmer von ZKV, und Arasch Mostauli, Bruder eines unserer langjährigen Tutoren. Beide haben Migrationshintergrund bzw. Arasch hat Fluchterfahrung, was die Arbeit sehr bereichert.
Die Erfolge: Bislang wurden 3 Tutoren gewonnen, die das Erlebte weiter tragen wollen. Sie arbeiten in beiden Kicking Newcomers Kursen mit (Aman Debesai und Sayeed Ayoubi im Holstenhofweg, Tawashi im Moorpark) und unterstützen ZKV zudem bei öffentlichen Veranstaltungen oder Schulungen, z.B. HFV Coaching „Fit für Flüchtlinge“.
Im Sommer 2015 fand ein Grillfest statt, bei dem auch die Familien unserer Teilnehmer Gelegenheit hatten, uns kennenzulernen, im Herbst folgt das nächste.
Wir haben drei Turniere (ZKV Cup, Elena Haasen Turnier des FC St. Pauli, Turnier zwischen Erstaufnahmen) sowie einige Testspiele mit ZKV-Teilnehmern von außen erfolgreich bestritten.
Ca. 10 Jugendliche wurden zu Probetrainings bei Vereinen gebracht, z.B. TuS Berne und SC Eilbek. Einige von ihnen wurden aufgenommen, einer hat bald sein erstes offizielles Spiel beim SC Eilbek. Da wir den Teilnehmern/innen inzwischen die Grundlagen sowohl in der deutschen Sprache als auch im Bereich der sozialen Interaktionen in Deutschland vermittelt haben, dürfte die Vermittlung an Vereine leichter werden. Mit den Jüngeren gehen wir z.B. demnächst zum TSV Wandsetal.
Die Resonanz ist durchweg positiv, die Kinder/Jugendlichen sind begeistert und erwarten uns voller Vorfreude, das Heim selbst (Fördern & Wohnen) unterstützt uns und hat auch gemeinsam mit unserer Hilfe ein Turnier organisiert zwischen verschiedenen Heimen. Wir selbst haben großen Spaß an dem Kurs.
Großer Unterstützer der Aktivitäten am Holstenhofweg ist der Arbeitskreis Hamburger Wohnungsbaugenossenschaften e.V.. Erst durch finanzielle Unterstützung ist diese wertvolle Flüchtlingsarbeit möglich.

Der Kurs im Moorpark ist Mitte Juni gestartet. Ziele und Methoden sind dieselben. Erfolge und Resonanz bleiben abzuwarten. Wir wurden in jedem Fall sehr gut aufgenommen im Moorpark. Derzeit nehmen im Schnitt 10 Kinder/Jugendliche/junge Erwachsene zwischen 6 und 22 Jahren teil. Sie stammen aus Afghanistan, Syrien und dem Irak. Die Mädchen sind noch unterrepräsentiert, daran werden wir noch arbeiten. Die Erfahrungen aus dem Holstenhofweg zeigen, dass es eine Weile dauert, bis mehr Teilnehmer, insbesondere auch Mädchen, kommen. Zum Team: Der langjährige ZKV-Tutor Arwin Mostauli ist mit den Holstenhoferfahrungen in den Moorpark gegangen und wird von Ouday Tawashi unterstützt, einem ehemaligen Holstenhof Teilnehmer und inzwischen ZKV Tutor.

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