Female-Coaches auf Bildungsreise in Berlin – ein Reisebericht

„Da sind wir wieder, müde aber sehr zufrieden“, beschrieben Simgee Tühren und Suela Halili die allgemeine Gemütslage der Female-Coaches nach ihrem Tagestrip nach Berlin. Sie und ihre zwölf Kolleginnen aus der Otto-Hahn- und der Max-Brauer-Schule zählten zu den auserwählten Jungtrainerinnen, die die Bildungsreise in Deutschlands Hauptstadt unternehmen durften.

Die Erfolgsgeschichte des Kicking Girls-Programms in Hamburg ist auch auf der politischen Ebene bereits wahrgenommen worden. Daher führte der Weg direkt zur Landesvertretung Hamburgs, nachdem die Reisegruppe zunächst vielseitige Geschichten und beeindruckende Bilder, Photos und Filmausschnitte zum Thema Frau und Emanzipation im frühen deutschen Film in der Dauerausstellung des “Museums für Film“ bestaunen konnte. Wolfgang Schmidt, Hausherr der Landesvertretung und Bevollmächtigter beim Bund und der Europäischen Union, hatte Wind von unseren Kicking Girls-Aktivitäten bekommen und die jungen Damen zum Gespräch und Meinungs- austausch während eines Mittagessens in die Jägerstrasse eingeladen.

Laut Schmidt seien Emanzipation und die Gleichstellung der Geschlechter wichtige Themen in der modernen Gesellschaft. Speziell der Hamburger Senat bestünde aus etwa gleich vielen Senatorinnen und Senatoren – leider eine eher unübliche Organisationsform in den meisten Bundesländern. Einig waren sich alle Gesprächsteilnehmer darin, dass der Fußball längst keine reine Männerdomäne mehr sei, aber dass zukünftig noch mehr Trainerinnen ausgebildet werden müssten, um sowohl den weiblichen Fußball in der Breite weiter zu etablieren als auch die sportliche Leistungsspitze der Frauen zu erhöhen.

Unkompliziert, direkt und persönlich konnten sich die Mädchen mit Schmidt, der den Teilnehmerinnen in der Diskussion auf Augenhöhe begegnete, über die persönlichen Perspektiven sowie über die politischen Tendenzen austauschen. „Wir alle haben durch das Gespräch mit Herrn Schmidt wichtige Informationen und Denkanstöße bekommen. Ich bin mir sicher, dass das Gespräch einige Augen öffnen konnte und einen Überblick über die politische Vertretungsmöglichkeit der Hansestadt Hamburg auf Bundesebene schaffen konnte“, konstatierte HFV-Begleiter Jussi Romppanen.

Etwas nachdenklich, aber zufrieden ging es weiter zum Bundesrat, dem Hauptreisesponsor. In einem 90-minütigen Rundgang wurden nicht nur Informationen über die Struktur und Aufgaben sowie die Arbeitsweise des Bundesrates vermittelt, sondern auch Geschichten und Bilder bzgl. der Entwicklung der Räumlichkeiten des Hauses in den unterschiedlichen Staatsformen des letzten Jahrhunderts gezeigt. Nadine Queisler aus dem HFV-Team berichtete: „Ein absolutes Highlight war sicherlich die Besichtigung des Plenumsaals. Auch für die Mädchen war es interessant zu sehen, wo tatsächlich über die Gesetze diskutiert und entschieden wird.“

Aber: eine Berlinreise ohne shoppen? Undenkbar! Wie gut, dass vor der Heimreise noch etwas Zeit blieb, um die aktuellen Modetendenzen der internationalen Metropole zu überprüfen. So streunten die gutgelaunten Damen kurzfristig in alle Himmelsrichtungen, um wenig später die Erfahrungen auf der Heimreise im ICE auszutauschen. Auch N. Queisler und J. Romppanen waren sich dahingehend einig, dass der HFV mit der Female-Coach-Ausbildung viele potentielle Kandidaten für die unterschiedlichen ehrenamtlichen Aufgaben in den Vereinen anspreche, und dass es an der Zeit sei, aus diesen Ressourcen zu schöpfen und neue Übungsleiterinnen für den Fußballsport zu gewinnen.

Der Dank für die sehr informative und bildende Reise in einer sehr angenehmen Atmosphäre geht an den Bundesrat und an die Landesvertretung Hamburg. Herzlichen Dank!

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